Ex-Radprofi Bernhard Kohl wirft der WADA Versäumnisse im Anti-Doping-Kampf vor.
Der des Dopings überführte niederösterreichische Radprofi Bernhard Kohl wirft der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) Versäumnisse im Anti-Doping-Kampf vor. In einem am (heutigen) Donnerstag ausgestrahlten Bericht in der ARD-Sendung "Monitor" über das Dopingmittel "Geref", das im Körper zur Ausschüttung von Wachstumshormonen und damit zu mehr Muskelmasse führe, sagte Kohl: "Mir ist Geref schon seit zwei Jahren bekannt, und das müsste auch der WADA bekannt sein, und hier ist mit Sicherheit auch ein bisschen geschlafen worden."
Laut "Monitor" sei "Geref" als Arzneimittel nicht mehr zugelassen, gelte aber bei Sportlern offenbar als beliebtes Dopingmittel. Bei Kontrollen werde bisher nicht nach der Substanz gesucht. Die WADA habe noch kein Nachweisverfahren entwickelt oder in Auftrag gegeben.
WADA: "Ziemlich schwierig"
WADA-Generaldirektor David
Howman räumte in dem ARD-Beitrag ein, dass das Mittel zur
Leistungssteigerung führe und die Agentur dies nicht zulassen könne. Auf die
Frage, warum das Mittel noch nicht nachweisbar sei, äußerte sich der
Funktionär zurückhaltend. "Ich habe gelernt, geduldig zu sein, das ist
ziemlich schwierig. Aber das muss man sein mit den Wissenschaftlern. Denn
ein Nachweisverfahren muss ja vor Gericht standhalten, und das kostet Zeit",
erklärte Howman.