NBA-Finale

Lakers schaffen Titelverteidigung

Teilen

Lakers schaffen mit Zittersieg im 7. Spiel gegen Boston Titelverteidigung.

Die größte Rivalität der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA ist um ein Kapitel reicher. Die Los Angeles Lakers haben ihren Titel gegen die Boston Celtics erfolgreich verteidigt. Die Startruppe aus Kalifornien setzte sich am Donnerstag im alles entscheidenden siebenten Finalspiel gegen den Erzrivalen mit 83:79 durch. Der Triumph bescherte den Lakers ihre 16. Meisterschaft. Nur noch ein einziger Titel fehlt ihnen damit, um mit dem Rekordmeister aus Boston gleichzuziehen.

Spannende Entscheidung
Spiel sieben hatte das erwartete Drama gebracht. Die Lakers waren über weite Strecken zurückgelegen - auch, weil Superstar Kobe Bryant im vielleicht wichtigsten Spiel seiner Karriere Nerven zeigte. Der 31-Jährige verwertete nur sechs seiner 24 Würfe aus dem Feld, war mit 23 Punkten und 15 Rebounds dennoch Topscorer und wurde wie im Vorjahr auch zum wertvollsten Spieler der Finalserie ("MVP") gewählt. Mit fünf Titeln fehlt Bryant nur noch einer auf Michael Jordan - jene Legende, mit der er immer wieder verglichen wird.

Bryant: "Schönster Titel"
"Dieser Titel ist mit Abstand der schönste, weil es der bisher schwierigste war", erklärte Bryant. "Und weil wir ihn gegen sie gewonnen haben." Sie, das sind die Boston Celtics. Vor zwei Jahren hatten die Lakers im Finale gegen den Erzrivalen noch mit 2:4 den Kürzeren gezogen. Die beiden erfolgreichsten Teams der NBA-Geschichte haben mehr als die Hälfte aller Titel (33 von 65) geholt, sind einander bisher zwölfmal im Finale gegenübergestanden. Neunmal gingen die Celtics als Sieger vom Parkett.

Celtics versagten bei Rebounds
Diesmal hatten die Lakers das bessere Ende für sich, weil die Celtics nicht fähig waren, die abspringenden Bälle unter dem eigenen Korb zu kontrollieren. Die Lakers holten unglaubliche 23 Offensiv-Rebounds, verkrafteten dadurch auch ihre miserable Trefferquote von 32,5 Prozent, für die zum Großteil Bryant verantwortlich gezeichnet hatte. "Ich habe es heute erzwingen wollen. Manchmal will man etwas so sehr, dass es einfach nicht funktioniert", meinte Bryant. "Aber meine Jungs haben mich gerettet."

Gasol und Artest als geniale Helfer
Seine Jungs, das waren in einer intensiv geführten Partie vor allem Pau Gasol und Ron Artest. Der Spanier Gasol markierte 19 Punkte und 18 Rebounds, Defensivspezialist Artest kam auf 20 Zähler - jener Artest, der 2004/05 nach einer Massenschlägerei für eine ganze Saison gesperrt worden war. Der "Bad Boy" der Liga, erst im Vorsommer nach L.A. gewechselt, dachte im Moment seines größten Triumphes an die, die ihn zurückgebracht hatten: "Ich danke meiner Psychiaterin. Sie hat mir geholfen, entspannter zu sein."

Elfter Titel für Jackson
Die Entspannung in Person ist Lakers-Coach Phil Jackson. Der "Zen Master" ist mit elf Titeln der erfolgreichste Trainer der NBA-Geschichte. "Wir haben es mit Beharrlichkeit geschafft", sagte der 64-Jährige, der auch als Spieler schon Meister war. Während den Lakers als erstem Team seit ihnen selbst 2002 eine erfolgreiche Titelverteidigung gelang, wurden in der Celtics-Kabine Tränen vergossen. Beste Werfer des Rekordmeisters waren dessen Stars Paul Pierce und Kevin Garnett mit 18 bzw. 17 Punkten. Spielmacher Rajon Rondo kam auf 14 Zähler und zehn Assists.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten