Schwimm-WM

Nach Silber: Rogan holt Bronze

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Lochte gewinnt Gold, Clary Silber.

Der Wiener Markus Rogan reist wie im August von der Budapester Langbahn-EM mit zwei Medaillen von den Kurzbahn-Weltmeisterschaften ab. Waren es in Ungarn zwei Silberne, holte er am Sonntag in Dubai nach Platz zwei über 200 m Lagen Bronze über 200 m Rücken. In 1:49,96 Minuten unterbot er knapp die 1:50-Grenze, ließ dabei den viertplatzierten Spanier Aschwin Wildeboer Faber um 5/100 hinter sich. Gold holte erneut Ryan Lochte.

"Gold für arme Leute"
"Bronze ist wunderschön für mich, es ist wie Gold für arme Leute", war Rogans erste Reaktion auf sein bei nun insgesamt 32 Medaillen erst fünftes Bronze. "Dafür, dass ich Rücken nicht trainiert habe, ist es nicht schlecht, der Dritte der Welt zu sein." Wie in Budapest hatte der Athlet vom SC Hakoah von seiner jahrelang erworbenen Routine auf dieser Distanz profitiert, rettete mit knappem Vorsprung auf den Vierten eine Medaille ins Trockene.

Es war allerdings schnell klar gewesen, dass Rogan seinen am 13. April 2008 bei der Manchester-WM errungenen Titel nicht verteidigen kann. Lochte hatte das OSV-Ass wie im Lagen-Finale schon nach 50 m abgehängt, diesmal um 68/100 Sekunden. Schlimmer noch für Rogan allerdings, dass er sich damit nur auf Zwischenrang sieben wiedergefunden hatte. Zur Hälfte des Rennen war der 28-Jährige Sechster, 57/100 hinter dem dritten Platz von Wildeboer.

Lochte unschlagbar
Im dritten Viertel des Endlaufs musste sich Österreichs erfolgreichster Schwimmer jedoch nur Lochte geschlagen geben, ging als Dritter in die letzten 50 m, brauchte dann bis zum Anschlag aber beinahe seinen gesamten Vorsprung von 42/100 noch auf. "Ich habe mich sehr geplagt, dass ich da noch vorne bleibe", sagte Rogan dazu. "Ich bin aber froh, dass ich noch vor dem Spanier und dem Japaner geblieben bin." Der Japaner heißt Ryosuke Irie, er wurde in 1:50,18 Fünfter.

Beide hatten Österreichs "Sportler des Jahres" 2004 auf den letzten beiden Längen mehrere Zehntel abgenommen. "Ich habe mich übernommen", gab der Gewinner von nun neun WM-Medaillen auch zu. "Aber mir ist das viel lieber als wie über 200 m Lagen, wo ich nicht alles herausgeholt habe." Anstatt unbedingt mit Lochte mitgehen zu wollen, hatte der zweifache Olympia-Zweite sein Rennen wie schon so oft auf eine starke zweite Hälfte ausgelegt.

   Lochte bot wieder einmal eine Solo-Show, gefährdete sogar den am 15. November 2009 mittels Ganzkörperanzug aufgestellten, hochqualitativen Weltrekord des im Vorlauf als Zehnter ausgeschiedenen Arkadij Wjatschanin. In 1:46,68 Minuten fehlten dem Mann aus Florida schließlich nur 57/100 auf die Marke des Russen. Damit entriss er Rogan nicht nur den Weltmeister-Status, sondern auch den bisherigen WM-Rekord von 1:47,84.

   Nur eine halbe Stunde später gewann Lochte über 100 m Lagen sein fünftes Individual-Gold bei diesen Titelkämpfen. Nur 1/10 fehlte ihm da auf den Weltrekord. Rücken-Silber hatte sich davor sein Landsmann Tyler Clary in 1:49,09 gesichert, womit die Medaillengewinner die gleichen wie über 200 m Lagen sind. Nur hat sich der 21-jährige Clary in der Lagen-Entscheidung hinter Rogan einreihen müssen.
 

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