Nord- und Südkorea bei Eröffnungsfeier getrennt

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Der dreifache Bob-Olympiasieger Andre Lange wird die deutsche Mannschaft bei der Eröffnungsfeier am Freitag als Fahnenträger ins BC Place Stadium führen. "Das wird ein bewegender Moment für mich. Ich könnte mir vorstellen, dass mir mächtig die Gänsehaut den Rücken runterläuft", betonte der 36-jährige. Eiskunstläufer Stephane Lambiel wurde als Fahnenträger der Schweizer Delegation ausgewählt.

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Die Teams aus Nordkorea und Südkorea werden bei der Eröffnungsfeier nicht gemeinsam einziehen. Wie das Internationale Olympische Komitee am Mittwochabend mitteilte, hätten sich die Delegationen nicht darauf einigen können. Die Athleten aus beiden Ländern waren bei den Spielen 2000 in Sydney, 2004 in Athen und 2006 in Turin beim Einmarsch der Nationen zusammen aufgetreten. 2008 in Peking war es wie nun am Freitag in Vancouver nicht zu einem gemeinsamen Auftritt gekommen. Aus Südkorea starten 46 Athleten in Vancouver. Nordkoreas Mini-Delegation besteht aus zwei Sportlern.

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Aus der deutschen Olympia-Mannschaft ist erstmals Kritik am Olympischen Dorf in Whistler laut geworden. Skisprung-Cheftrainer Werner Schuster aus Vorarlberg verglich es mit einem Pfadfinderlager. "Der Lebensstandard ist sehr niedrig. Fünf, sechs Leute müssen sich ein Bad teilen, und die Wände sind so dünn wie eine Gardine", erklärte Schuster. Auch er habe am ersten Tag Probleme damit gehabt. "Mittlerweile finde ich es aber richtig toll. Und ich denke, es ist eine Bereicherung für die Athleten, das zu erleben. Es herrscht eine andere Stimmung als in einem Vier-Sterne-Hotel, weil man sich damit arrangieren muss", sagte Schuster. Hermann Weinbuch, Cheftrainer der deutschen Nordischen Kombinierer, bemängelte auch die Luftzufuhr in den Großzelten. "Es zieht gewaltig", sagte er mit Hinweis auf die Erkältungsgefahr.

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Die oft ortsunkundigen und aus dem kanadischen Flachland und den USA stammenden 250 Olympia-Busfahrer verärgern die sonst so entspannten Bergbewohner in Whistler massiv. "Einer der Fahrer wusste nicht einmal, wo das Zentrum von Whistler liegt. Ich bin gespannt, wie das werden soll, wenn alle Athleten, Medien und Besucher tatsächlich da sind", sagt Geoff Bate, der in Whistler wohnt und seit Wochen mit zahlreichen Verkehrsbehinderungen zu kämpfen hat. Auch andernorts gibt es Probleme. Auf dem Weg hinauf nach Cypress Mountain blieben mehrere Busse liegen. "Die Busse sind aus Kalifornien. Einige sind in Ordnung, aber die älteren Modelle machen Probleme", sagte Terry Wright vom Organisationskomitee VANOC. Die Organisatoren zogen die Konsequenzen: 99 neue Busse wurden bestellt, die mit stärkeren Motoren ausgestattet sind.

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