Handball-EM 2024!

ÖHB-Männer schielen dank breiter Brust auf das EURO-Wunder

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Nach dem 28:28 gegen Kroatien ist für Österreichs-Handballmänner der Aufstieg in die Hauptrunde der EM in Deutschland mehr als nur noch hehres Ziel. Die Chance, im entscheidenden Spiel am Dienstag (20.30 Uhr/live ORF Sport +) Vize-Europameister Spanien zu schlagen, scheint plötzlich greifbar. 

"Natürlich ist Spanien der Favorit. Aber wichtig ist, dass die Jungs dran glauben", sagte Teamchef Ales Pajovic vor dem letzten Vorrundenspiel in Mannheim. Ein Sieg oder ein Punkt gegen die zweifachen Welt- und Europameister würde Spanien erstmals seit der - nur mit zwölf Teams - gespielten Premieren-EM 1996 das Aus nach der Vorrunde bescheren und Österreich in die nächste Turnierphase befördern. Dort warten in der Hauptrunde in der 20.000er-Arena von Köln u.a. die Gastgeber und Ungarn, weitere Kandidaten sind Frankreich bzw. die Schweiz (aus Gruppe A) und Island bzw. Serbien (C).

Spanien nach Auftaktpleite unter Druck 

Mit einem unglaublichen Auftritt gegen Kroatien, nicht zuletzt dank einer gut eingestellten und aufopfernd kämpfenden Defensive, brachte sich Österreich in eine komfortable Situation, die Flügelroutinier Robert Weber so umschrieb: "Egal, was passiert, wir können mit einer extremen Überraschung in die Hauptrunde oder erhobenen Hauptes nach Hause fahren. Jeder geht mit breiter Brust ins Spiel. Jeder will, Spanien muss. Das ist der Unterschied."

Spanien war zum Auftakt von Kroatien überrascht und beim 29:39 regelrecht überrollt worden, verarbeitete die Abfuhr am Sonntag mit einem 36:24-Sieg über Rumänien. Druck ist für Rückraumstar Alex Dujshebaev und Co. nichts neues. "Wir haben Druck, das wissen wir, aber wir lassen das nicht an uns herankommen", kündigte Kreisläufer Inaki Pecina an. "Es wird ein harter Kampf."

 "Spanien ist weiterhin Halbfinal-Kandidat, die sind Entscheidungsspiele gewohnt", betonte Kreisläufer Tobias Wagner. "Wir müssen zeigen, wie weit wir gereift sind. Wir sind guter Dinge, dass wir dieses Wunder schaffen." Vom Stil her würde Spanien seiner Truppe "mehr entgegenkommen als die Kroaten mit ihrem explosiven Eins-gegen-Eins. Spanien spielt eher weite Wege", befand Wagner. "Auch ihre Abwehr ist nicht mehr ganz so stark wie etwa 2020. Aber wir sind immer noch krasser Außenseiter."

Weber knackt Rekord

Klar ist auch, dass die rot-weiß-rote Einsergarnitur einmal mehr viel Spielzeit bekommen wird. Die Kaderbreite gegenüber den Topnationen ist vergleichsweise bescheiden, noch einmal müssen alle Kraftreserven angezapft werden. "Das ist natürlich unglaublich belastend. Aber viele unsere Spieler kennen den EM-Rhythmus bereits", meinte Sportdirektor Patrick Fölser.

Viel wird auch wieder an Weber liegen, der gegen Kroatien sechs seiner sieben Versuche verwertete. Für ihn wird das Duell mit den Hispanos sein 219. im Teamdress - und damit ein Rekordmatch. Er überholt dann Fölser und wird zum Feldspieler mit den meisten Einsätzen. Nur Goalie Ewald Humenberger (246) thront einsam an der Spitze. "Eigentlich bedeutet es mir gar nichts. Aber es ist schöner Nebeneffekt, den ich gern mit dem Einzug in Hauptrunde feiern würde", sagte der 38-Jährige.

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