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Peter Wrolich beendet seine Profi-Karriere

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Der 36-jährige Kärntner wird aber weiterhin im Radbereich tätig sein.

Nach zwölf Jahren im Profi-Radsport hat der Kärntner Peter Wrolich einen Schlussstrich gezogen. Der 36-Jährige gab am Freitag in Klagenfurt das Ende seiner aktiven Karriere bekannt. Als kluger Taktiker stets ein begehrter Helfer der Kapitäne, feierte Wrolich auch selbst schöne Erfolge. So gewann der Familienvater u.a. 2005 eine Etappe der Georgia-Tour vor Lance Armstrong und war Etappen-Zweiter der Tour de France.

Wrolich, der seit einem Jahr als Präsident des Kärntner Radsportverbandes fungiert, wird dem Radsport künftig auf dem Veranstaltersektor erhalten bleiben. Er wird für die in Monaco ansässige, von einem Österreicher geleitete Agentur Star Events tätig sein.

Spaß auch ohne Doping
Der langjährige Profi des Teams Gerolsteiner hatte sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Denn der Radsport machte ihm trotz aller (Doping)-Probleme nach wie vor viel Spaß. "Ich habe jedes Rennen, jedes Training voll genossen", betonte Wrolich, dessen aktueller Rennstall Milram mangels Sponsors mit Saisonende aufgelöst wurde.

Wrolich sagte, es hätte Alternativen gegeben, letztlich entschied er sich aber angesichts eines interessanten Angebots für das Karriere-Ende. "Es ist eine Genugtuung, auf hohem Level aufzuhören, Radsport unter der ProTour wollte ich mir nicht antun", erklärte der Präsident des Kärntner Radsportverbandes. Er war 1999 beim Team Gerolsteiner ins Profilager gewechselt und mit der jungen Equipe gewachsen.

Elfmalige Mailand-San Remo-Teilnahme
Als Höhepunkt bezeichnete Wrolich im Rückblick nicht eine Top-Platzierung, sondern die elfmalige Teilnahme am Frühjahrs-Klassiker Mailand-San Remo. Fünfmal hat der Athlet vom Faakersee an der Tour de France teilgenommen. "Das wird mir ewig in Erinnerung bleiben", erklärte Wrolich, der als guter Sprinter galt, dank seines Geschicks, Rennsituationen einzuschätzen oft als "Kopf" des Teams galt, Kapitänen und zuletzt Top-Sprintern auf langen Etappen Windschatten bot und selbst oft in Ausreißergruppen zu finden war.

Natürlich hatte er auch phasenweise an seinem Sport gezweifelt, etwa wenn Kollegen vor Start von der Polizei abgeführt wurden. "Ich habe viele Ideen, ich bin überzeugt, der Radsport ist nicht totzukriegen", erklärte Wrolich, der in seinem neuen Beruf mit gleich großen Einsatz tätig sein wird. Die Durchführung eines Kriteriums unmittelbar nach der Tour de France in Monte Carlo ist eines seiner Ziele, vor allem will er nun aber die Expansion der in den Sparten Rad, Lauf, Schwimmen und Triathlon tätigen Firma in Zentraleuropa vorantreiben.

Drei Österreicher bei Top-Teams
Nach dem Abtreten Wrolichs bleiben Bernhard Eisel (HTC Highroad), Stefan Denifl (Luxemburg Cycling Project) und Matthias Brändle (Geox) vorerst die einzigen ÖRV-Profis bei Top-Teams. Thomas Rohregger (Pegasus) und Daniel Schorn (NetApp) sind mit ihren Rennställen auf Einladungen zu Rennen der neu benannten WorldTour (bisher ProTour) angewiesen.

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