Rodler Manuel Pfister hat Top Ten als Ziel

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Manuel Pfister ist der Aufsteiger unter Österreichs Kunstbahn-Rodlern. Der 21-Jährige mischte in den ersten Trainingsfahrten im olympischen Eiskanal mit der Elite mit und fuhr mit 154,0 km/h sogar Speed-Weltrekord. Doch er selbst und Sportdirektor Markus Prock rückten die Relationen zurecht. Ein Top-Ten-Platz in den vier Läufen bis Sonntag wäre ein respektables Ergebnis für den Olympia-Debütanten.

Pfister, der den Rodelsport schon seit seinem siebenten Lebensjahr betreibt, liebt die Geschwindigkeit und ist heiß auf den Adrenalinschub im Eiskanal. Die Fahrten auf der 1.450 m langen, enorm selektiven Bahn mit ihren 16 Kurven bieten ihm beides. Das hohe Tempo und der enorme Druck von 5 G schaffe eine neue Dimension. "Der Druck auf den Kopf ist gewaltig, es nimmt einem die Luft, das Visier beginnt zu klappern", schildert der Zillertaler die Eindrücke bei Tempo 150.

Als sehr risikobereit bezeichnet Prock den jüngeren der Pfister-Brüder. Doch der kennt auch seine Grenze. "Man muss 100 Prozent geben, aber 105 Prozent könnten zuviel sein", sagte der EM-Siebente, der seinen Platz im Heeressportzentrum verloren hat und als Bauspengler arbeitet. Wichtig sei die Konstanz. "Wenn mir vier gute Läufe gelingen, dann schaut es nicht schlecht aus."

Bruder Daniel Pfister kämpfte an den ersten zwei Trainingstagen hingegen noch mit den Tücken der Bahn. Und wohl auch um die nötige Lockerheit. "Es sind Kleinigkeiten, die nicht passen, ich habe noch zwei Trainingsläufe", erklärte der 23-Jährige. Als WM-Dritter wollte er in der Olympia-Saison die Asse fordern - das ist dem HSZ-Angehörigen vorerst nicht gelungen. Auf eine angestrebte Platzierung wollte er sich daher nicht festlegen. "Ich möchte einfach eine Topleistung bringen."

Die Österreicher stellen das weitaus jüngste Team, Wolfgang Kindl bildet mit 21 Jahren da keine Ausnahme. Auch er will vorab nicht über ein Resultat sprechen. "Ich will zeigen, was ich draufhabe", sagte der Tiroler. Er hat sich in dieser Saison kontinuierlich gesteigert, war am Donnerstag in seiner Gruppe sogar einmal Vierter im Training. "Technisch anspruchsvolle Bahnen waren bisher nicht meines, aber heuer hat sich das Blatt gewendet", sagte der EM-Zweite. "Meine Form ist auf dem Höhepunkt."

Topfavorit ist der Südtiroler Armin Zöggeler. Der 36-Jährige greift nach seiner dritten Goldmedaille in Serie, damit würde er die Leistung des Deutschen Georg Hackl einstellen. Verhindern könnten diesen Husarenstreich am ehesten der Russe Albert Demtschenko und die Deutschen Felix Loch und David Möller.

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