Markus Rogan setzt seine Karriere zumindestens bis zu den Weltmeisterschaften von 18. Juli bis 2. August 2009 in Rom fort.
Zumindest bis Sommer 2009 wird Markus Rogan seine Schwimm-Karriere fortsetzen, der Wiener "tritt" aber kürzer. Der 26-Jährige kehrt seiner Paradestrecke, den 200 Metern, den Rücken, und wird sich künftig auf die 50 und 100 Meter konzentrieren. "Darin sehe ich für mich eine neue sportliche Herausforderung und spüre noch unangetastetes Potenzial in mir. Und wer weiß, wenn ich mich auf diesen Sprintstrecken gut entwickle, sind sogar noch die Olympischen Spiele in London drinnen", lässt Rogan die Zukunft über die WM von 18. Juli bis 2. August 2009 in Rom hinaus noch offen.
"Enttäuschung war groß"
Der Rückenspezialist,
zweifacher Olympia-Silbermedaillengewinner von 2004 in Athen und 2008
Kurzbahn-Weltmeister mit Weltrekord, hat reiflich überlegt, wie es mit ihm
weitergehen soll. "Meine Enttäuschung nach dem vierten Platz über 200 m
Rücken bei den Olympischen Spielen in Peking war sehr groß, deshalb habe ich
mir eine Nachdenkphase verordnet, um Klarheit zu bekommen, wie meine Zukunft
aussehen soll. Dass meine persönliche Bestleistung nicht für eine Medaille
gereicht hat, hat mich schwer getroffen. In der Nachbetrachtung konnte ich
jedoch Fehler erkennen, die mich eine noch bessere Zeit gekostet haben",
wird Rogan in einer Aussendung seines Sponsors Raiffeisen zitiert.
Fehleranalyse
Fehler fand Rogan in seiner Analyse einige, u.a.
dass er beim Start abgerutscht und das Rennen zu offensiv angegangen sei
("Meine Züge auf den ersten 100 m waren zu hektisch, meine Unterwasserphasen
zu angespannt"). Oder dass er vor dem Rennen aus Nervosität zu wenig
gegessen habe. "Und in Wahrheit war der Weltmeistertitel in Manchester zu
erleichternd. Nach sieben Jahren Nummer zwei der Welt, zum ersten Mal Nummer
eins zu sein, hat mich den entscheidenden Biss gekostet", gibt er zu.
Einige Ziele erreicht
Das Ziel des 26-Jährigen sind Medaillen in
Rom. "Da ich dieses Jahr Welt- und Europameister geworden bin, kann und darf
ich trotz Olympia mit der Saison nicht unzufrieden sein. Dennoch soll am
Karriereende eine persönliche Genugtuung stehen", fügte er an. Seit zwei
Jahren ist Rom seine Trainingsheimat, mit Erfolgen will er sich bei seinen
Freunden, Trainingspartnern und Trainer Claudio Rossetto bedanken.
Sponsor bleibt erhalten
Die Zusammenarbeit mit Raiffeisen wird
fortgesetzt, Leodegar Pruschak, Geschäftsführer der Zentralen
Raiffeisenwerbung, ist vom Werbewert Rogans überzeugt. "Umfragen haben
ergeben, dass er nach Hermann Maier der zweitbekannteste und -beliebteste
Sportler Österreichs ist. Gerade seine Persönlichkeit und sein Imageprofil -
Markus Rogan gilt laut jüngster Marktforschung als dynamisch, erfolgreich
und zielstrebig - passen ausgezeichnet zu Raiffeisen", meinte dieser in der
Aussendung.
Bestandteil des neuen Sponsor-Vertrages ist auch, dass Raiffeisen Rogan ein spezielles Trainee-Programm ermöglicht, der Stanford-Absolvent wird zum Private Banker ausgebildet. "Natürlich wird das Training im Vordergrund stehen, doch geistig gefordert zu werden und eine solide Berufsausbildung zu bekommen, gibt mir beim Schwimmen zusätzliche Stärke", freut sich Markus auf die intellektuelle Herausforderung.