Ski-Cross-Premiere wird spektakulär

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Am Sonntag steht einer der heißesten Bewerbe bei den Olympischen Spielen in Kanada an. Und das nicht nur, weil die frühlingshaften Temperaturen drohten, die Piste auf dem küstennahen Cypress Mountain wegzuschmelzen, sondern weil Olympia-Debütant Ski Cross in Nordamerika eine große Fangemeinde hat. Weltmeister und Vizeweltmeister kommen mit Andreas Matt und Thomas Zangerl allerdings aus Tirol.

So spektakulär wie der Sport selbst, so außergewöhnlich ist die Wettkampfstätte. Gefahren wird auf dem etwas umgebauten Parcours der Snowboard-Crosser. Vor allem die Sprünge wurden verändert, weil die Ski-Crosser eine höhere Geschwindigkeit erreichen und zudem weiter springen. Mit der Laufzeit von rund 70 Sekunden ist der Olympiakurs länger als jeder in diesem Winter im Weltcup. Dies sollte den konditionell starken Österreichern - Patrick Koller und Markus Wittner komplettieren das Quartett - keine Probleme bereiten.

"Wie eine breite Bobbahn. Die Strecke ist einzigartig, so etwas gibt es im Weltcup nicht. Sie ist sehr wellig, es sind extrem viele Steilkurven, der Zielsprung ist relativ hoch gebaut und geht an die vierzig Meter weit", beschrieb ÖSV-Trainer Mario Rafetzeder die Piste. Die erste Besichtigung hat bereits stattgefunden, das erste Training geht am Freitagvormittag (Ortszeit) in Szene, zwischenzeitlich waren die am 11. Februar in Vancouver eingetroffenen Österreicher nach Whistler zum Schneetraining gefahren.

Der Kurs ähnelt im ersten und im letzten Teil stark dem vom Februar 2009, nur der Mittelteil sei verändert worden. Es sei eng, es bestehe aber die Möglichkeit zu überholen, sagte Rafetzeder. Im Vorjahr bei der Olympiageneralprobe hatten die Kanadier auf der technisch anspruchsvollen Strecke durch Christopher Del Bosco, Stanley Hayer und Davey Barr einen Dreifachsieg gelandet und eine Riesen-Euphorie ausgelöst.

Als bester Österreicher hatte Matt den 20. Platz erreicht. Grund zur Besorgnis besteht deshalb aber nicht. Das ÖSV-Quartett weiß mittlerweile genau, was es erwartet. Und Trainer Rafetzeder traut allen seinen vier Schützlingen eine Medaille zu. "Wir haben viel Trainingszeit, einmal zwei Stunden, einmal eineinhalb, und können uns darauf einstellen. Alles passt, alle sind fit, alle sind bereit. Eine Medaille ist natürlich sehr realistisch." Was für die Österreicher spricht: "Ihre Coolness und Cleverness."

Die 32 Besten der Qualifikation, die in einem Einzelzeitfahren über die Bühne geht, qualifizieren sich für das Achtelfinale, ab dem es im K.o.-Modus weitergeht. Jeweils die besten Zwei jedes Laufes steigen auf. Wenn zwei (oder mehr) Österreicher in einem Lauf sind, lautet die Taktik, die Kurven für den Landsmann offen zu lassen und für die Konkurrenten zuzumachen.

"Es muss jeder schauen, dass er am schnellsten aus der Startmaschine draußen ist, aber ein bisserl geht immer", sagte der 27-jährige Matt. Prinzipiell müsse man sich aber auf sich selbst konzentrieren. "Man hat keine Zeit, um auf die anderen zu schauen. Aber wenn man eine Kurve zumachen will und merkt, dass da ein Österreicher ist, lässt man sie offen, dass er noch rein schlüpft, so kann man sich gegenseitig ein bisserl helfen. Aber sonst hat man mit sich selbst genug Arbeit", sagte der Flirscher, der sich selbst keinen Druck machen will: "Aber dass ich eine Medaillenhoffnung bin, streite ich nicht ab."

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