Sportförderung soll auf neue Beine gestellt werden

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Die Sportförderung in Österreich soll auf völlig neue Beine gestellt werden. Sportminister Darabos hat neben seinen Anti-Doping-Bemühungen damit ein weiteres "Megaprojekt" in Angriff genommen. Nicht zuletzt die Affäre rund um das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) machen deutlich, dass das komplex gewordene Bundes-Sportfördergesetz transparenter und kontrollierbarer gemacht werden muss.

Denn eine Schwäche im derzeitigen System sieht der Verteidigungs- und Sportminister in der Kontrolle der Fördermittel, wo Darabos "grobe Mängel" festgestellt hat. "Nicht zuletzt die aktuellen Vorfälle im ÖOC zeigen die dringende Notwendigkeit, die Kontrollmöglichkeiten des Fördergebers auszubauen. Hier müssen wir ansetzen, damit Tarnen und Täuschen durch Geheimkonten und Doppelverrechnungen erschwert werden", erklärte Darabos und forderte eine Prüfung der Gesamtgebarung anstelle von Einzel-Belegsprüfungen sowie eine verstärkte inhaltliche Kontrolle.

Zu den Hauptzielen der Förderreform gehört daher, dass mehr (Steuer-) Geld unten beim Sportler ankommt und nicht mehr so viel in den darüberliegenden Verwaltungsstrukturen hängen bleibt. Die Besondere Sportförderung hat sich in diesem Jahrtausend von 33 Mio. auf derzeit 79 Mio. (2010) mehr als verdoppelt, da könnten einige Verbände womöglich den "Überblick" verloren haben. Darabos nannte fünf Zielpunkte: Weg von der Gießkanne, Sportler in den Mittelpunkt, Abbau von Bürokratie, bessere Abstimmung mit den Ländern (Vermeidung von Doppelförderung) sowie mehr Transparenz durch bessere Kontrolle. Auch sogenannte Prime-Sportarten sollen im Rahmen der Förderreform etabliert werden.

Zur Gestaltung dieses Gesetzes wurde bereits im Sommer 2009 eine Arbeitsgruppe gegründet, deren Koordination mit Univ. Prof. Wolfgang Mayrhofer ein ehemaliger Spitzensegler (Olympia-Silber 1980 in Moskau) übernommen hat. Spätestens 2012 soll das neue Fördergesetz anwendbar sein.

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