Rad-Sport

Super-Kohl Zweiter beim Rathaus-Kriterium in Wien

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Der Italiener Pozzato gewann das Rathaus-Kriterium in Wien. Gleich dahinter: Tour de France-Superstar Bernhard Kohl

Sieben Jahre nach Gilberto Simonis Triumph im Internationalen Wiesbauer Rathauskriterium gab es am Freitagabend wieder einen italienischen Sieger in Wien: Mailand-San-Remo-Triumphator Filippo Pozzato (Liquigas) fing in der letzten der insgesamt 100 Runden über je 670 Meter noch Tour-de-France-Bergkönig Bernhard Kohl aus Niederösterreich ab.

Mehr als 30.000 Zuschauer verfolgten das Rathauskriterium und feuerten natürlich in erster Linie Kohl an, der seinen ersten Wien-Sieg nur hauchdünn verpasste. Bis zur letzten Runde lag der 26-jährige Wolkersdorfer in seiner Geburtsstadt solo vorne, wurde aber dann wenige Meter vor der Ziellinie von Pozzato, der 2004 und 2007 je eine Etappe bei der Tour de France gewonnen hatte, noch ein-und dann überholt.

Kohl begeistert
"Im Sprint hatte ich gegen Pozzato keine Chance", sagte Kohl im Ziel, der sich vom Wiener Publikum begeistert zeigte. "Die Fans waren ein Wahnsinn. Es war während des Rennens so laut, eine richtige Gänsehautstimmung. Das war ein riesiges Radsportfest! Langsam realisiere ich, was ich da für eine Begeisterung in Österreich mit meinem dritten Platz in der Tour-Gesamtwertung sowie dem Gewinn des Bergtrikots ausgelöst habe."

Bezüglich seiner Zukunft ist noch immer keine Entscheidung gefallen. "Ich hoffe weiter, dass ich für das Gerolsteiner-Team, dann natürlich unter einem neuen Sponsor-Namen fahren kann, da wird in den nächsten zwei, drei Wochen eine Entscheidung fallen", erklärte Kohl im Gespräch mit der APA und bestätigte, dass Team-Manager Hans Michael Holczer nach wie vor einen Nachfolger für Sponsor Gerolsteiner ab der nächsten Saison sucht. "Gerolsteiner hat mir sehr viel ermöglicht, deshalb würde ich gerne bleiben." Aber natürlich habe er auch Angebote von anderen Spitzenteams.

Tolles Publikum
Der italienische Sieger Filippo Pozzato war schon einige Male in Österreich, doch so schön wie am Freitag war es für ihn noch nie. "In der Weltstadt Wien vor so einem Publikum ein Rennen zu fahren, das ist etwas ganz Besonderes. Ich freue mich riesig über meinen Erfolg heute", betonte der Italiener.

Den dritten Platz belegte der Burgenländer Rene Haselbacher, der ein sehr aktives Rennen fuhr und immer wieder in Fluchtgruppen vertreten war. "2006 und 2003 konnte ich das Rathauskriterium gewinnen, heute waren zwei Kollegen einfach stärker", sagte Haselbacher im Ziel. Die steirische "Sprintkanone" Bernhard Eisel holte den vierten Platz unmittelbar vor Lokalmatador Werner Riebenbauer. "Ich bin schon oft in Wien gefahren, aber so eine Stimmung wie heute habe ich noch nicht erlebt. Einfach einzigartig", sagte Eisel im Ziel.

Der Sieg im Damenrennen ging an Olympia-Teilnehmerin Monika Schachl. Die Fahrerin von Uniqa Kuota Graz gewann souverän vor ihrer Teamkollegin - der ehemaligen Staatsmeisterin - Daniela Pintarelli und der tschechischen Spitzenfahrerin Martina Ruzickova, die für Arbö Elk Haus NÖ fährt, und tankte damit noch einmal Selbstvertrauen für Peking 2008.

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