Finalklassiker zwischen L.A. und Boston um NBA-Krone.
Der ewig junge Basketball-Bestseller zwischen den Los Angeles Lakers und den Boston Celtics bringt die Basketball-Fans seit mehr als 50 Jahren Fans ins Schwärmen. "Der normale Wahnsinn", kommentierte die "Los Angeles Times" vor der zwölften Endspiel-Auflage zwischen den beiden Traditionsclubs in der nordamerikanischen Profiliga NBA. "Das war immer besonders intensiv, vor allem wegen der Spieler, die vor uns diese Spiele geprägt haben", sagte Bostons Kevin Garnett vor der am Donnerstag beginnenden "best-of-seven"-Serie. Die vorangegangenen elf Spiele waren fast alle denkwürdig und sind verewigt in Geschichtsbüchern und Highlight-Filmen vieler Fernsehstationen.
Titelverteidiger gegen Rekordmeister
Titelverteidiger Los Angeles
(15 Titel) gegen Rekordmeister Boston (17) ist nicht nur das Duell mit der
größten Tradition und einer über Generationen gereiften Rivalität, sondern
auch eine Hommage an die Historie der Liga. Die Erstauflage 1959 gewann
Boston gegen die damaligen Minneapolis Lakers mit 4:0. Die Lakers zogen
anschließend nach Los Angeles um, die Pleitenserie in den Finals gegen die
"Grünen" von der Ostküste hielt jedoch an. Bis 1969 wurden sechs weitere
Endspiele verloren.
Der große Star der 1960er
"Ich habe grün lange Zeit gehasst
und wollte damals nichts tragen, dass irgendwie grün war. Es war
frustrierend, sie singen und jubeln zu hören", erinnert sich der langjährige
Lakers-Boss Jerry West. "Wir wussten, dass wir gegen die Lakers einfach
nicht verlieren konnten", sagt Bill Russell noch heute voller Überzeugung.
Er war der große Star der 1960er-Jahre und hauptverantwortlich für die
"Celtics-Dynastie." Zwischen 1956 und 1969 holte Russell elf Meistertitel
nach Massachusetts - sieben davon gegen die Lakers.
Begegnungen für die Ewigkeit
In Los Angeles hatten sie
damals über Jahre hinweg vor jedem Finale Hunderte knallbunter Luftballons
in ein Netz unter das Hallendach gestopft - für den Fall des Titelgewinns.
"Ich glaube, die haben sie irgendwann alle einzeln wieder rausgeholt", sagt
Russell grinsend. Dass die Achtziger Jahre als die "golden years" in die
NBA-Geschichte eingingen, hat ebenfalls mit den Lakers und den Celtics zu
tun. Als Michael Jordan noch ein zartes Teenager-Gesicht hatte, waren
Lakers-Genie Earvin "Magic" Johnson und Bostons As Larry Bird die
Superstars. Ihre drei Finalduelle 1984, 1985 und 1987 waren Begegnungen für
die Ewigkeit.
Final-Fluch
"Ich habe Larry gehasst", erinnert sich Johnson.
Selbst er konnte 1984 die schwarze Serie der Lakers nicht beenden - die
Celtics jubelten erneut und in Boston entstand der Schlachtruf "beat LA"
(besiegt LA), den sie bis heute bei den Ost-West-Duellen brüllen. Ein Jahr
später hingegen bezwangen die Kalifornier den Final-Fluch und den
Erzrivalen. Der entscheidende 111:100-Triumph der Lakers 1985 im sechsten
Spiel im Boston Garden war für Super-Center Kareem Abdul-Jabbar, "Magic"
Johnson und Trainer Pat Riley der wohl größte Moment ihren legendären
Laufbahnen.
Die höchste Pleite der NBA-Geschichte
Team-Besitzer Jerry
Buss sagte nach dem Schlusspfiff vor laufenden TV-Kameras: "Die Trophäe
lässt den abscheulichsten Satz der Englischen Sprache verschwinden: Es kann
niemals wieder gesagt werden, die Lakers haben nie die Celtics besiegt." Es
folgten ein LA-Erfolg 1987 und ein Boston-Triumph 2008. Das letzte Spiel
wurde dabei zur Demontage für die Lakers. Kobe Bryant und Co verloren in
Boston mit 92:131. Es war die höchste Pleite der NBA-Geschichte in einem
entscheidenden Play off-Spiel - und es ist der Zündstoff für die jetzige
Neuauflage.