Wimbledon

Gute Auslosung für ÖTV-Asse

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Melzer in 1. Runde gegen Falla, Paszek gegen Morita. Auch Rest mit gutem Los.

Durchaus bezwingbare Erstrunden-Gegner für Österreichs fünf fix qualifizierte Spieler hat die Wimbledon-Auslosung am Freitag in London gebracht. Der als Nummer elf gesetzte Jürgen Melzer, der im Vorjahr erst im Achtelfinale ausgeschieden und im Doppel Titelverteidiger ist, bekommt es zum Auftakt mit dem Kolumbianer Alejandro Falla zu tun. Sollte er einen ähnlichen Lauf wie im Vorjahr hinlegen, trifft der 30-jährige Niederösterreicher bei programmgemäßem Verlauf im Achtelfinale auf den als Nummer 5 gesetzten Schweden Robin Söderling.

Duell mit Djokovic winkt
Sollte der French-Open-Halbfinalist des Vorjahres auch die Hürde Söderling, der übrigens Erstrundengegner von Melzers deutschen Doppelpartner Philipp Petzschner ist, nehmen, bekäme es Melzer im Viertelfinale mit dem als Nummer zwei gesetzten Serben Novak Djokovic zu tun.

Schwere Auslosung im Doppel
Nicht unbedingt ein Wunschlos haben die Wimbledon-Titelverteidiger im Herren-Doppel, Jürgen Melzer und Philipp Petzschner, bei der ebenfalls schon am Freitag erfolgten Auslosung erhalten. Das als Nummer fünf gesetzte österreichisch-deutsche Paar trifft zunächst auf die US-Qualifikanten Ryan Harrison/Travis Rettenmaier. In der dritten Runde könnte den Vorjahres-Triumphatoren das starke Duo Wesley Moodie/Dick Norman (RSA/BEL-11) drohen und im Viertelfinale ginge es schon gegen die topgesetzten US-Zwillinge Bob und Mike Bryan.

Haider-Maurer bei Wimbledon-Debüt Favorit
Auch Österreichs zweiter Top-100-Mann muss sich zumindest über seinen Erstrundengegner nicht beklagen. Andreas Haider-Maurer trifft erstmals auf den Franzosen Florent Serra, der als 128. im Ranking 45 Plätze hinter dem 24-jährigen Niederösterreicher liegt. Sollte Haider-Maurer bei seinem Debüt im Hauptfeld an der Church Road gewinnen, bekäme er es entweder mit dem Argentinier David Nalbandian (ATP-Nr. 24) oder Julian Reister (GER) zu tun.

ÖTV-Damen dürfen hoffen
Das ÖTV-Damentrio hat es in Anbetracht der weit schlimmeren Möglichkeiten auch sehr gut erwischt: Österreichs aktuell einzige Top-100-Spielerin, Tamira Paszek, trifft in der ersten Runde auf die Japanerin Ayumi Morita, die aktuelle Nummer 42 der Welt. Vom Ranking her mag die 20-jährige Vorarlbergerin zwar als Außenseiterin gelten, allerdings hat sich Paszek zuletzt schon sehr gut auf ihrem Lieblingsbelag eingespielt.

Überwindet Sybille Bammer ihre sicherlich fehlende Matchpraxis bei ihrem wohl letzten Grand-Slam-Turnier, dann hat sie gegen die Rumänin Monica Niculescu zumindest eine gute Chance und auch Patricia Mayr-Achleitner darf sich über ihre kanadische Erstrunden-Gegnerin Rebecca Marino nicht beklagen. Dennoch ist die Tirolerin gegen die Nummer 44 aus Vancouver Außenseiterin.

Neuauflage des vorjährigen Rekordspiels
Aus internationaler Sicht sorgte eine Paarung für das meiste Raunen bei der Auslosung: John Isner trifft zum Auftakt ausgerechnet wieder auf den Franzosen Nicolas Mahut, was wohl auch beide Spieler selbst zu einem Grinser verleitet hat. Ihr Erstrundenmatch im Vorjahr hat in Wimbledon alle Rekorde gesprengt: Nach nicht weniger als 11:05 Stunden und einem 70:68 im fünften Satz hatte sich der 2,06-m-Riese aus den USA durchgesetzt. Das Match hatte sich über drei Tage hingezogen, aber nicht wegen Regens, sondern wegen jeweils einbrechender Dunkelheit. Man wird das Match wohl allein aus diesem Grund wieder auf jenem Court 18 ansetzen, auf dem Tennis-Geschichte geschrieben wurde.

Die ersten Gegner von Rafael Nadal (Michael Russel/USA), Novak Djokovic (Jeremy Chardy/FRA) und Roger Federer (Michail Kukuschkin/KAZ) werden wohl weniger umkämpfte Ergebnisse bringen. Spannung darf man vom Duell des kroatischen Aufschlagriesen Ivo Karlovic gegen den serbischen Weltranglisten-30. Janko Tipsarevic erwarten. Mit Titelverteidiger Nadal befindet sich übrigens Andy Murray in seiner Tableauhälfte, Federer ist wie schon in Paris in jener von Djokovic.

Willimas-Finale theoretisch möglich
Bei den gesetzten Damen ist die interessanteste Nachricht, dass es - rein theoretisch - auch wieder zu einem finalen "sister act" kommen könnte: Serena Williams befindet sich im oberen Teil der Auslosung, Schwester Venus im unteren.

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