Eine ominöse 100. 000-Dollar-Spende von Lance Armstrong bringt den Rekord-Toursieger und Rad-Weltverband UCI in Erklärungsnotstand.
Nach dem umfassenden Doping-Geständnis von Ex-Armstrong-Teamkollegen Floyd Landis bleibt offenbar kein Stein auf dem anderen. Immer stärker unter Beschuss: Superstar Lance Armstrong.
Laut radsport-news. com behauptet Landis, Armstrong habe ihm erzählt, er sei 2002 "positiv auf EPO" getestet worden. Um den Test verschwinden zu lassen, habe er mit dem damaligen UCI-Präsidenten Hein Verbruggen ein finanzielles Abkommen getroffen. In diesem Zusammenhang erscheint Armstrongs 100. 000-Dollar-Zahlung an die UCI aus dem Jahr 2005 unter einem anderen Licht. Hat Armstrong den Weltverband bestochen, um einer Sperre zu entgehen?
Bestechung?
Patrick Mc-Quaid, Verbruggens Nachfolger als
UCI-Präsident, spricht von einer "bedauerlichen Entscheidung", meint aber:
"Es ist unmöglich, dass die UCI oder Hein Verbruggen Bestechungsgeld
erhalten haben. Wir haben die Spende akzeptiert, um die Entwicklung des
Radsports zu fördern." Laut McQuaid wurde die Armstrong-Spende zur
Anschaffung einer Blutanalyse-Maschine verwendet.
Aufgrund der Brisanz des Falles meldete sich auch IOC-Präsident Jacques Rogge zu Wort: Es sei unmöglich, einen positiven Test zu vertuschen. "Eine Person kann nicht entscheiden, eine solche Angelegenheit unter den Tisch zu kehren." Abseits der Diskussionen erholt sich Armstrong in Südfrankreich von den Folgen seines Sturzes bei der Kalifornien-Tour ("Die Nähte im Gesicht sind schon draußen"). Sein nächster Start ist bei der Luxemburg-Rundfahrt (2.-6. Juni). Ab 3. Juli greift er nach seinem 8. Tour-de-France-Sieg.