Jetzt steht vor allem Armstrongs Ex-Team "US Postal" im Visier.
Die Doping-Untersuchungen der US-amerikanischen Behörden gegen Rad-Profi Lance Armstrong und anderer von Floyd Landis der Einnahme unerlaubter Mittel beschuldigter Fahrer könnten sich womöglich auf weitere Kriminal-Ermittlungen ausweiten. Die Tageszeitung "The New York Times" zitiert in ihrer Dienstag-Ausgabe zwei in die Untersuchungen eingebundene, nicht namentlich erwähnte, Personen, die betonen, dass die staatlichen Ermittler erwägen, den Fall um die Punkte Betrügerei und Verschwörung auszudehnen.
Geld der US-Post für Doping?
Dabei geht es unter anderem um
die Frage, ob Geld des amerikanischen Postdienstleisters US Postal Service
dazu genutzt wurde, Dopingmittel für die Fahrer des Teams US Postal zu
besorgen. Die Firma war von 1996 bis 2004 Hauptsponsor des Teams von Lance
Armstrong. Der siebenmalige Gewinner der Tour de France hat stets sämtliche
Dopingvorwürfe bestritten.
Armstrong weiter im Visier
Zudem wollen die Untersuchungsbeamten
sich intensiv mit einem Vertrag zwischen Armstrong und der Firma S.C.A.
Promotions auseinandersetzen. Letztere hatte sich 2004 geweigert, einen
Bonus von fünf Millionen Dollar an den Amerikaner zu zahlen, nachdem dieser
in einem Buch des Dopingmissbrauchs beschuldigt wurde. Armstrong hatte
daraufhin S.C.A. Promotions verklagt. Die Agentur musste letztlich die fünf
Millionen Dollar sowie eine zusätzliche Strafe von zweieinhalb Millionen
Dollar zahlen.
Landis tritt Lawine los
Armstrongs langjähriger
US-Postal-Teamkollege Landis hatte in der Vorwoche in E-Mails an den
Radsport-Weltverband UCI und den nationalen Verband US Cycling die
jahrelange Einnahme unerlaubter Substanzen zugegeben und zugleich Armstrong
sowie weitere Profis von US Postal wie Levi Leipheimer und George Hincapie
des Dopings bezichtigt. Alle Beschuldigten wiesen die Vorwürfe zurück.
Die UCI hat die betroffenen nationalen Verbände zu Ermittlungen aufgefordert. Armstrong betonte, dass Landis "seine Glaubwürdigkeit vor langer Zeit verloren hat". Landis selbst hatte eingeräumt, dass er für seine Anschuldigungen keinerlei Beweise habe. Er wurde nach seinem Tour-Sieg 2006 des Testosteron-Dopings überführt. Landis verlor daraufhin seinen Titel und bekam eine zweijährige Sperre.