US Open

Wozniacki greift nach der Nr. 1

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20-jährige Dänin könnte sich mit US Open-Sieg die Tenniskrone aufsetzen.

And the Grand-Slam-Title goes to... Caroline Wozniacki? Was vor einigen Jahren noch undenkbar war, ein Grand-Slam-Titel für das kleine Dänemark, ist für die erst 20-jährige Wozniacki bei den diesjährigen US Open kein Ding der Unmöglichkeit. Die blonde Dänin präsentierte sich zuletzt in ausgezeichneter Form und ist nach der Absage der verletzten Serena Williams erstmals bei einem Major als Nummer 1 gesetzt.

Clijsters in Topform
Vorjahressiegerin Kim Clijsters ist zwar für viele die Topfavoritin auf ihren dritten US-Open-Titel, die Belgierin hatte nach ihrer Rückkehr aus der Babypause als zweite Mutter ein Grand-Slam-Turnier gewonnen. Clijsters zeigte mit ihrem Turniersieg in Cincinnati, dass sie durchaus auch in der nötigen Form für eine Wiederholung ihres Erfolgs ist.

Wozniacki immer besser
Doch im Endspiel 2009 stand ihr eine junge Dame gegenüber, deren Zenit weder damals erreicht war noch heute erreicht ist. Caroline Wozniacki scheint gerade zum richtigen Moment in absoluter Höchstform zu sein. Seit Wimbledon hat Wozniacki in Kopenhagen, Montreal und zuletzt in New Haven triumphiert. Dank den beiden Titeln in Nordamerika hat sich die Dänin mit polnischen Wurzeln auch die US-Open-Series gesichert. Das bedeutet, dass sie eine zusätzliche Million Dollar an Bonus-Preisgeld kassiert, sollte sie ihren ersten Grand-Slam-Titel holen. Außerdem wäre ihr auch Platz 1 in der Weltrangliste sicher, denn sie ist die einzige Spielerin, der dies mit einem Triumph in Flushing Meadows gelingen könnte.

Dänin bleibt bescheiden
"Natürlich wäre ich gerne die Nummer 1 der Welt, aber Serena ist ein großartiger Champion, sie hat so viele Grand Slams gewonnen", meinte Wozniacki vor Beginn der US Open. "Derzeit ist mein Ziel einfach, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, die Nummer-1-Position ist sekundär." Schafft sie es in New York, schlägt sie beide Fliegen mit einem Schlag.

Schwere Auslosung
Allerdings hat es die Auslosung nicht so gut gemeint mit der Dänin, die heuer bei den bisherigen Slams der Reihe nach in Achtel-, Viertel- und wieder Achtelfinale ausgeschieden war. Mit der nach ihrer Verletzungsauszeit nun immer stärker werdenden Maria Scharapowa und Swetlana Kusnezowa hat sie gleich zwei russische frühere US-Open-Siegerinnen in ihrem Tableau-Viertel. Scharapowa könnte schon in Runde vier zur unüberwindbaren Hürde werden.

"Das Erreichen des Finales hier im Vorjahr hat mir viel Selbstvertrauen gegeben und auch den Glauben daran, dass ich es schaffen kann", sagte Wozniacki, die erst am Dienstag erstmals zum Einsatz kommt. Die nur dank einer Wildcard im Bewerb stehende Chelsey Gullickson wird ihr wohl einen leichten Einstieg ins Turnier ermöglichen. "Ich spiele immer besser. Die letzten vier Wochen waren fantastisch für mich. Es ist schwierig, einen Vergleich zum Vorjahr zu ziehen, aber ich habe mich in vielen Bereichen verbessert." Allem voran erwähnte sie ihre Fitness.

Kein Druck
Einen besonderen Druck, weil sie erstmals Nummer 1 eines Majors ist, verspürt sie hingegen nicht. "Ich glaube, Druck bekommt man, wenn man fühlt, dass man es nicht verdient. Ich glaube, dass ich verdiene, wo ich stehe", erklärte Wozniacki, die früher Steffi Graf für ihre Fitness, ihren Rückhand-Slice und ihre Vorhand und Martina Hingis für ihren Spielwitz bewundert hatte.

Sportliche Gene
Die Blondine wird übrigens von ihrem Vater Piotr gecoacht, der selbst als Profi-Fußball in Polen und Dänemark sein Geld im Sport verdient hat. Auch der Rest der Familie ist bzw. war sehr sportlich. Mama Anna hat im polnischen Volleyball-Nationalteam gespielt, Bruder Patrik ist in die Fußstapfen des Vaters getreten und ist Profi-Fußballer in Dänemark. Vom Erfolg her ist sie aber schon jetzt die Nummer 1 in der Familie, schon bald könnte sie auch die WTA-Weltrangliste ganz oben auswerfen.

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