7:6, 6:3, 7:5-Sieg im Finale gegen Ruud

23. Grand-Slam-Titel! Novak Djokovic schreibt bei French Open Geschichte

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Novak Djokovic schreibt mit dem Gewinn der French Open Geschichte. Mit dem 7:6, 6:3, 7:5-Sieg gegen den Norweger Casper Ruud holt der Serbe seinen 23. Grand-Slam-Titel und ist damit nun alleiniger Rekordhalter. Noch dazu kehrt er mit dem Erfolg in der Weltrangliste auf Platz 1 zurück.

Tennis-Star Novak Djokovic ist am Sonntag zum alleinigen Grand-Slam-Turnier-Sieg-Rekordhalter aufgestiegen. Der Serbe setzte sich im Endspiel der French Open gegen den Norweger Casper Ruud mit 7:6(1),6:3,7:5 durch und triumphierte damit zum 23. Mal bei einem Major-Event. Der Spanier Rafael Nadal hält bei 22 Titeln. In Paris war es für den 36-Jährigen der dritte Triumph nach 2016 und 2021. Als Belohnung wird er ab Montag wieder zurück an der Spitze der Weltrangliste sein.

Djokovic schafft den Sprung von Rang drei nach ganz oben, löst den Spanier Carlos Alcaraz ab, den er im Halbfinale klar besiegt hatte. Ruud schaffte es auch im fünften direkten Duell mit dem nun 94-fachen ATP-Turniersieger nicht, einen Satz zu gewinnen. Damit setzte es für die Nummer vier der Welt wie auch 2022 im Endspiel von Roland Garros eine Niederlage. Damals war er beim 3:6,3:6,0:6 gegen "Paris-König" Nadal absolut chancenlos gewesen. 2022 hatte Ruud auch im Finale der US Open eine Niederlage einstecken müssen, er wartet somit noch auf seinen Premieren-Erfolg auf höchster Turnierebene.

"Jeder junge Spieler träumt davon einmal bei einem Grand-Slam-Turnier zu triumphieren, mir ist es gelungen, 23 Mal zu gewinnen, das ist ein unglaubliches Gefühl", verlautete Djokovic im Rahmen seiner Siegesrede auf dem Court Philippe Chatrier. Nachdem er in der ewigen Bestenliste lange Zeit hinter Roger Federer (20 Titel) und dann eben Nadal gelegen war, steht er nun erstmals ganz alleine ganz oben. "Ich bin so glücklich, dass es hier passiert ist, dank eurer Energie und Unterstützung", richtete Djokovic dankende Worte an das Publikum.

Rekord-Mann Brady sieht Rekord-Show

Paris sei für ihn immer das "härteste und emotionalste" Major-Turnier gewesen. "Es ist daher ein ganz spezieller Moment." Den erlebte er auch vor einem Großteil seiner Familie. "Danke für eure Geduld und Toleranz und alles andere. Es passiert sehr viel hinter verschlossenen Türen, ich schätze sehr, was ihr für mich getan habt", sagte Djokovic auch in Richtung seines Betreuerstabes.

Auf der Tribüne hatten sich das Endspiel mit PSG-Superstar Kylian Mbappe, dem kürzlich zurückgetretenen Zlatan Ibrahimovic und Milan-Stürmer Olivier Giroud auch Fußball-Größen sowie auch Ex-NFL-Star Tom Brady nicht entgehen lassen. Auch auf sie vergaß Djokovic in seiner Dankesrede nicht.

Tom Brady Jelena Djokovic French Open
© Getty
× Tom Brady Jelena Djokovic French Open

Positive Worte gab es auch für den unterlegenen Ruud, den er als "einen der großartigsten Menschen auf der Tour" bezeichnete. "Egal ob Spieler oder Trainer, alle schätzen dich sehr", so Djokovic. Ruud wirkte alles andere als enttäuscht und fand ebenfalls lobende Worte. "Ein nächster Rekord für dich, du hast wieder einmal Tennis-Geschichte geschrieben, du bist so eine Inspiration für die Menschen auf der ganzen Welt. Ich bin glücklich, dass ich der Erste sein darf, der dir gratulieren kann", sagte der Norweger. Er habe in den zwei Wochen in Paris eine "wunderbare" Zeit gehabt.

Ruud redet schon vom Final-Hattrick

Djokovic musste in seinem siebenten Finale bei den French Open im ersten Satz gleich einmal richtig hart kämpfen, die größere Klasse setzte sich dann aber in einem einseitigen Tiebreak mit 7:1 durch. Den Schwung nahm der Favorit in den 2. Satz mit, wo der Routinier ziemlich ungefährdet mit 6:3 die Oberhand behielt. Der 24-jährige Ruud gab sich damit noch nicht geschlagen und lieferte im dritten Satz einen aufopferungsvollen Kampf. Bei einer 4:3-Führung und 30:0 roch Ruud an ein Break heran, Djokovic zog den Kopf aber aus der Schlinge und nutzte selbst seinen ersten Breakball zur 6:5-Führung, ehe er cool ausservierte.

Nach 3:13 Stunden durfte er in seinem 34. Major-Finale jubelnd die Hände in die Höhe reißen. Geschichte schreiben konnte Djokovic aus mehreren Gründen, er ist nun auch der erste Spieler, der alle vier Majors - Australian Open, French Open, Wimbledon und US Open - zumindest dreimal gewonnen hat. Damit wird aber das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein. Schon demnächst bietet sich in Wimbledon die nächste Möglichkeit. Und auch an ein Karriereende denkt der Serbe scheinbar keinesfalls. "Wir sehen uns nächstes Jahr", versicherte er dem Pariser Publikum.

Auch Ruud hat Gefallen am Finale in Roland Garros gefunden, könnte 2024 zum dritten Mal in Folge im Kampf um den Titel dabei sein. "Ich werde hart dafür arbeiten, um nächstes Jahr hier wieder ins Finale zu kommen", kündigte der 10-fache ATP-Turniersieger an.

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