Gstaad-Finalisten kommen nicht nach Österreich

Berrettini & Titelverteidiger Ruud verzichten auf Kitzbühel-Start

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Schlechte Nachrichten für das ATP-Turnier in Kitzbühel. Gstaad-Sieger und Kitz-Titelverteidiger Casper Ruud, sowie Thiems Halbfinal-Bezwinger in der Schweiz Matteo Berrettini haben kurzfristig ihr Antreten in der Gamsstadt abgesagt.

Casper Ruud und Matteo Berrettini haben am Sonntag noch das Finale in Gstaad bestritten, kurze Zeit später sagten die Nummern 1 und 2 des Generali Open in Kitzbühel ihren Trip nach Tirol ab. Ein Schlag in die Magengrube für die Veranstalter des größten Sandplatz-Turniers in Österreich. Ruud war unter Schmerzmitteln wegen schon länger anhaltender Schulterprobleme angetreten, die Ärzte rieten ihm nach der erfolgreichen Titelverteidigung in der Schweiz zur Kitz-Absage.

Berrettini, der Ruud in drei Sätzen unterlegen war, sagte wegen Übermüdung nach überstandener Corona-Erkrankung seinen Start in Tirol ab. Laut Informationen von Vater und Coach Christian Ruud an Kitz-Turnierdirektor Alexander Antonitsch hätte der Titelverteidiger unbedingt in der Gamsstadt aufschlagen wollen."Es tut uns unglaublich leid. Casper hätte seinen Titel gern verteidigt. Er hat in dieser Woche zu viele Schmerzmittel einnehmen müssen. Ohne Pause würden sich die Schulterprobleme verschlimmern", teilte Ruud-Vater Christian den Turnier-Organisatoren mit. "Casper hofft sehr, dass er bald in Kitzbühel zurück sein kann. Wir lieben Kitzbühel, das tut auch uns weh."

Für die Veranstalter ist die Absage auch bitter, weil Ruud als erster Spieler überhaupt schon zu Jahresbeginn sein Antreten versichert hatte. "Auch wenn man weiß, dass solche Sachen im Sport immer wieder passieren können, ist es ein echter Schock für uns. Die Absagen tun uns extrem weh", so Turnierdirektor Antonitsch.

Thiem bekommt neuen Gegner

Nachdem die Nummern 1 und 2 für Kitzbühel abgesagt haben, musste das Tableau des Generali Open neu überarbeitet werden. Laut ATP-Regulativ rücken die als Nummer fünf und sechs gesetzten Spieler an die Spitze bzw. an das Ende der Auslosung.

Die Umkrempelungen brachten für Thiem auch einen neuen Erstrunden-Gegner, denn sein ursprünglicher Gegner, Richard Gasquet rückte als nunmehrige Nummer 10 in die Gesetztenliste auf. Thiem trifft nun auf einen Lucky Loser aus der Qualifikation, den 21-jährigen Russen Alexander Schewtschenko, im Ranking derzeit auf Platz 160. Sebastian Ofner, der nach erfolgreicher Qualifikation eigentlich gegen Tallon Griekspoor (NED-6) gelost wurde, kann sich gleich auf Gasquet einstellen. Er übernahm sozusagen den Thiem-Gegner.

Juri Rodionov und Filip Misolic eröffnen den Österreicher-Reigen am Montag: Misolic trifft im zweiten Match nach 11.00 Uhr auf Lucky Loser Daniel Dutra da Silva (BRA), im Anschluss hat Rodionov gegen den argentinischen Qualifikanten Herman Casanova gute Karten für ein Weiterkommen. Nicht im Einsatz sind am ersten Hauptbewerbs-Tag Thiem, Ofner und auch Gerald Melzer, der sich wie Ofner am Sonntag qualifizierte. Melzer trifft auf den Deutschen Yannik Hanfmann.

Ruud kann Titel nicht verteidigen

Zuvor hatte Ruud in Gstaad ebenso wie Berrettini, der im Halbfinale Thiem ausgeschaltet hatte, noch gute Form bewiesen. Der topgesetzte Norweger besiegte den Italiener nach 2:33 Stunden mit 4:6,7:6(4),6:2. Dabei hatte der als Nummer zwei gesetzte Italiener lange geführt.

Ruud gelang die Wende erst im Tiebreak des zweiten Satzes, als er bereits mit einem Mini-Break zurücklag. Berrettinis Vorhand ließ plötzlich markant nach. Dem Italiener unterliefen plötzlich Fehler, und der diesjährige French-Open-Finalist nutzte das zum Gewinn des Tiebreaks und zum vorentscheidenden frühen Break im Entscheidungssatz (zum 2:1). Zuvor war Casper Ruud zwei Stunden lang erfolglos einem Break gegen den formstarken Italiener hinterher gelaufen.

Für Ruud, der im Vorjahr der Reihe nach innerhalb von nur drei Wochen die Titel in Baastad, Gstaad und dann Kitzbühel gewonnen hatte, freute sich über seinen neunten Tour-Titel, den achten auf Sand und schon den vierten in der Schweiz. "Mir war vor dem Wochenende klar, dass ich meine Topform finden muss, um das Turnier gewinnen zu können. Genau das ist mir gelungen", freute sich Ruud, die Nummer 5 im ATP-Ranking.

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