Der 33-jährige Spanier hat sein Halbfinale gegen den Kanadier Denis Shapovalov wegen einer noch nicht näher erklärten Verletzung abgesagt.
Paris. Nach einem 7:6(5),6:4-Erfolg des noch Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic (SRB) über Grigor Dimitrow (BUL) waren die Weichen zum Traum-Finale in Paris-Bercy schon gestellt. Doch kurz nach dem Endspieleinzug des Serben kam das vorzeitige Aus von Rafael Nadal: Der 33-jährige Spanier musste wegen einer Bauchmuskelverletzung schon vor dem Halbfinale gegen den Kanadier Denis Shapovalov passen.
"Es tut mir leid. Bei einem der letzten Aufschläge beim Aufwärmen habe ich etwas im Bauchmuskel gespürt", erklärte Nadal bei seiner Pressekonferenz nach seinem Rückzug aus dem Turnier. Er habe es danach noch probiert, aber Schmerzen verspürt. "Es hat mir nicht erlaubt, auf dem Level zu servieren, den ich brauche und die Chance, es weiter zu verschlimmern, wäre groß gewesen", so der 19-fache Grand-Slam-Sieger, der am Montag zumindest vorübergehend den Tennis-"Thron" von Novak Djokovic übernehmen wird.
Die vorgenommene Untersuchung habe kein klares Bild gezeigt. "Nach den ersten Untersuchungen können wir noch nicht sagen, wie schwer die Verletzung ist", präzisierte Nadal, der nun nach Hause fahren wird. "Ich hoffe wirklich, dass es nichts Großes ist. Natürlich will ich nach London." Die Auslosung für die ATP Finals in der O2-Arena findet am Dienstag statt, das Turnier beginnt am Sonntag, den 10. November mit der ersten von zwei Vierer-Gruppen.
Ebenfalls nicht topfit, allerdings ohne Auswirkungen auf seine Ergebnisse ist Novak Djokovic. Der etwas verkühlte "Djoker" qualifizierte sich wie Dominic Thiem (5 Titel) und Roger Federer (4) für sein sechstes Saison-Endspiel. Der 32-jährige Serbe besiegte Thiem-Bezwinger Grigor Dimitrow (BUL) nach 98 Minuten 7:6(5),6:4. Im Endspiel trifft er nun eben nicht auf Nadal, sondern auf den Kanadier Shapovalov. Für Djokovic ist es schon sein 50. Finale auf Masters-1000-Niveau (bisher 33 Triumphe), für Shapovalov sein erstes.
Das vorzeitige Nadal-Aus bedeutet auch, dass die Entscheidung über die Nummer 1 am Ende des Jahres noch nicht dieses Wochenende fallen kann. Hätte Nadal in Paris-Bercy triumphiert, hätte er nicht nur ab Montag, sondern bis zum Jahres-Ende die Nummer-1-Position behalten.
Noch ehe er von der Verletzung Nadals erfahren hat, freute sich Djokovic über den Einzug in sein sechstes Finale im Osten der Seine-Stadt. "Ich habe gestern ein fast perfektes Match gegen (Stefanos) Tsitsipas gespielt, heute bin ich etwas langsamer gestartet. Es war sehr wichtig, dass ich das Tiebreak gewonnen habe", erklärte Djokovic. "Ich bin wieder in einem Finale, dafür habe ich gearbeitet", sagte er nach dem 9. Sieg im zehnten Duell mit Dimitrow, der im Achtelfinale Dominic Thiem glatt 6:3,6:2 geschlagen hatte.