Wien

War dieses Rapid-Spiel manipuliert?

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Ermittlungen gegen Taboga, U-Haft für Kuljic: Der Manipulations-Sumpf ist tiefer als vermutet.

Vergangener Sonntag, 85. Minute im Spiel SV Grödig gegen Rapid: Louis Schaub zieht in den Salzburger Strafraum und wird gefoult. Der Schiedsrichter pfeift Elfmeter. Rapid gleicht aus und holt in einer unterlegenen Partie doch noch einen Punkt beim Aufsteiger.

Taboga: Er bot an, einen Elfmeter zu verursachen

An sich keine große Sache, aber: Den Elfmeter verursacht hat Dominique Taboga (31), jener Spieler, der so etwas wie die Schlüsselfigur der aktuellen Fußball-Affäre zwischen Spielmanipulationen, Bestechung und Erpressung und seit Donnerstag nicht mehr Fußballer des SV Grödig ist. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Jetzt fragt sich ganz Fußball-Österreich: War dieses Rapid-Spiel manipuliert und hat Taboga diesen Elfmeter absichtlich verursacht, um an Geld zu kommen? Und: Sind noch mehr Spiele des Aufsteigers verdächtig?

Es besteht der Verdacht, dass der 31-Jährige mindestens ein Liga-Spiel aktiv manipulieren wollte. Laut Salzburger Nachrichten soll Taboga vor dem Match gegen Salzburg (am 27. Oktober) dem Tschetschenen Sulim D. (32) angeboten haben, absichtlich einen Elfmeter zu verursachen, auf den D. wetten wollte. Tatsächlich kam es so weit dann nicht, aber Taboga gab das Angebot zu dieser Tat zu. Und: Er soll Mitspieler des SV Grödig im Jänner zur Spielmanipulation angestiftet haben. Hintergrund waren angeblich Geldschulden.

Fakt ist: Das Match Grödig gegen Rapid kann nicht strafverifiziert werden, weil es keinen Protest innerhalb der Beglaubigungsfrist gab.

Eine Untersuchung ist schwierig: „Ohne Beweise sind uns bei Verdachtsmomenten rechtlich die Hände gebunden“, sagt Bundesliga-Vorstand Georg Pangl zu ÖSTERREICH. Aber: Der Senat I der Bundesliga ermittelt gegen Dominique Taboga wegen Bestechung, unzulässiger Sportwetten und Missachtung des sportlichen Anstands. Ihm droht eine lebenslange Sperre.

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