Für Österreichs Legionäre wird es ernst

Mit dabei sind vier Österreicher. Neben Stürmerstar Thomas Vanek (24), Österreichs Sportler des Jahres, der bei den Buffalo Sabres gesetzt ist, gehen Verteidiger Thomas Pöck (26, New York Rangers) sowie die Stürmertalente Andreas Nödl (21, Philadelphia Flyers) und Michael Grabner (20, Vancouver Canucks) auf ihre NHL-Chance los.

Pöck will sich den Rangers aufzwingen
Pöck hat bereits NHL-Erfahrung, in der Vorsaison allerdings ist er nur im Farmteam Hartford Wolf Pack in der AHL zum Zug gekommen. Der Kärntner hofft auf einen Aufstieg in der Verteidiger-Hierarchie und eine Rückkehr in den NHL-Kader der Rangers, die mit Fedor Tjutin, Christian Backman, Marek Malik und Jason Strudwick vier Verteidiger abgegeben haben. Geholt wurden mit Starverteidiger Wade Redden, der einen Sechs-Jahres-Vertrag für 39 Millionen Dollar unterschrieben hat, und Dmitri Kalinin von Buffalo nur zwei NHL-Verteidiger.

"Die Situation hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht wirklich geändert. Sie haben ihre sechs Verteidiger, aber hinten ist noch eine Position offen. Im Vorjahr war ich achter Verteidiger, aber ich will der siebente Verteidiger sein. Ich werde meine beste Leistung bringen und hoffen, dass es reicht", erklärte Pöck, der allerdings in der Vorbereitung gehandicapt war. Der Klagenfurter, der im Sommer so wie Vanek geheiratet hat, unterzog sich nach der Saison einer Schulteroperation. Pöck, der sich schon Ende Jänner verletzt hatte, musste seinen Arm sechs Wochen in Schlinge tragen. In der Sommer-Vorbereitung in Boston stand daher viel Ausdauertraining auf dem Programm. "Ich konnte Laufen, aber den Oberkörper nicht trainieren", so Pöck, der am Montag in New York zu erscheinen hatte. Die Rangers eröffnen die neue Saison am 4. und 5. Oktober mit zwei Spielen in Prag gegen Tampa Bay Lightning.

Chance für Jungstars
Die zwei Youngster Grabner und Nödl hoffen auf ihr NHL-Debüt in dieser Saison. Grabner hat bereits ein Jahr Profi-Erfahrung beim Farmteam Manitoba Moose, wo er mit 22 Treffern bester Torschütze war. Nun will der Villacher den nächsten Schritt machen. Grabner hat vor allem Kondition getankt und darauf geachtet, sein Gewicht in den Griff zu bekommen. Im Sommer 2007 hatte er sieben, acht Kilogramm zugenommen und pendelte dann während der Saison auf und ab. Nun hält er bei ca. 87 kg. "Im Vorjahr hatte ich zu Saisonbeginn dann Probleme beim Eislaufen. Aber der Körper hat sich nun daran gewöhnt", sagte Grabner, der von vielen Änderungen bei den Canucks profitieren könnte.

Grabner-Chance bei Canucks
Denn in Vancouver haben der General Manager, zwei Co-Trainer und die langjährigen Stützen Markus Näslund (zu den NY Rangers), Trevor Linden (Karriereende) und Brendan Morrison (zu den Anaheim Ducks), allesamt Stürmer, den Club verlassen. Nachdem in zwei der vergangenen drei Saisonen das Play-off verpasst wurde, gibt es nun einen Neustart. "Es sind ein paar Positionen offen. Heuer ist eine größere Chance, im Vorjahr hatten sie schon einen vollen Kader. Der neue General Manager hat in Zeitungsinterviews gesagt, dass es Chancen für die Jungen geben wird. Vier, fünf junge Spieler kämpfen darum", erklärte Grabner, der seit vergangenen Freitag im Rookie-Camp ist und ab kommenden Freitag ins NHL-Vorbereitungsprogramm startet. "Wenn ich ein gutes Camp habe und in den Vorbereitungsspielen gut spiele und beweise, dass ich auch in der NHL Tore schießen kann, dann habe ich eine Chance. Aber ich spiele mein Spiel und denke nicht zu viel nach", so der pfeilschnelle Kärntner.

Nödl bei Flyers mit Außenseiterchance
Nödl war erst im Frühjahr vom College St. Cloud State/Minnesota abgegangen und mit einem Dreijahresvertrag ins Profilager gewechselt. Für das Farmteam Philadelphia Phantoms bestritt der Wiener danach 13 AHL-Spiele, davon 10 im Play-off. "Er hat unglaubliche Fähigkeiten. Er hat in der Vorsaison für uns im Play-off gespielt, er war sehr gut. So, wie wenn er schon das ganze Jahr hier gewesen wäre", erklärte Craig Berube, bisher Phantoms-Coach und nun Co-Trainer bei den Flyers.

Unter dem ehemaligen NHL-Haudegen Eric Desjardins absolvierte Nödl im Juli ein Talente-Trainingslager in Philadelphia, am Montag startete die Vorbereitung für die jungen Spieler, am Wochenende geht es auch für die Routiniers los. Nödl wird wohl in der AHL spielen, Philadelphias General Manager Paul Holmgren zeigte sich aber von Nödl's Potenzial angetan und stellte ihm eine NHL-Chance in Aussicht. "Es würde mich nicht überraschen, wenn er heuer für die Flyers Spiele bestreiten würde", erklärte der "Big Boss".

Vanek ohne Sorgen
Vanek, der sich keine Sorgen um einen NHL-Platz machen muss, trainiert seit Wochen mit anderen Profis in Minneapolis, am Freitag geht es in Buffalo mit Tests los, am Samstag steht das erste Eistraining auf dem Programm, bereits am Montag darauf das erste Vorbereitungsspiel.