Die Penguins siegen im entscheidenen Spiel in Detroit mit 2:1. Sie sind erst das dritte Team, dem das Kunststück gelang, den Titel auswärts im siebten Spiel zu gewinnen.
Die Pittsburgh Penguins haben die favorisierten Detroit Red Wings als Stanley-Cup-Sieger abgelöst und erfolgreich Revanche für die Finalniederlage im Vorjahr genommen. Die Penguins gewannen das entscheidende siebente Finalspiel der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL am Freitag auswärts 2:1 und entschieden somit die "best-of-seven"-Serie mit 4:3 zu ihren Gunsten. Das Team von Kapitän Sidney Crosby verbuchte ausgerechnet im Entscheidungsspiel den einzigen Auswärtssieg dieser Finalserie.
Matchwinner Talbot
Der kanadische Center Maxime Talbot avancierte
in der ausverkauften Joe-Louis-Arena (20.066 Zuschauer) mit zwei Toren im
Mitteldrittel (22., 31. Minute) zum Matchwinner für Pittsburgh. Die
Gastgeber kamen sieben Minuten vor dem Ende durch Jonathan Ericsson
lediglich zum Ehrentreffer und hatten anschließend Pech, als Niklas Kronwall
nur die Latte traf (58.). Verlassen konnten sich die Penguins im Showdown
zudem auf Goalie Marc-Andre Fleury, der 23 Schüsse parierte.
Die Penguins schafften es als erst drittes Team in der NHL-Historie, den Titel im siebenten Spiel auswärts zu gewinnen. Detroit hatte vor dieser Niederlage im eigenen Stadion lediglich eines von zwölf Play-off-Spielen verloren. Nach den ersten beiden Finalspielen in Detroit waren die Penguins mit 0:2 zurückgelegen. Für die Penguins ist es der dritte Stanley-Cup-Erfolg der Geschichte nach 1991 und 1992. Damals war der heutige Teambesitzer Mario Lemieux der Führungsspieler gewesen. Diesmals sind es mit Crosby und Jewgenij Malkin gleich deren zwei Ausnahmestürmer.
Sieg fast ohne Crosby
Crosby musste das Eis im Entscheidungsspiel
allerdings früh im Mitteldrittel nach einem harten Check verlassen.
Pittsburghs erzielte den zweiten Treffer, als sich Crosby in den Katakomben
eine Verletzung an seinem linken Bein behandeln lassen musste. "Crosby ist
unser Leader. Doch wir waren bereit, es auch ohne ihn zu schaffen", sagte
Matchwinner Talbot, der Fehler der Red Wings kaltblütig ausnützte.
Crosby kehrte nur noch im Schlussdrittel für einen Einsatz aufs Eis zurück. "Wir haben sehr hart für diesen Erfolg gearbeitet. Das war der Schlüssel zu diesem Triumph", bilanzierte der kanadische Superstar. Er geht mit seinen 21 Jahren als jüngster Kapitän eines NHL-Champions in die Geschichte ein. Dem Russen Malkin wurde im Rahmen der Feierlichkeiten nach der Partie noch die Conn-Smythe-Trophäe als wertvollster Spieler (MVP) der Play-offs überreicht, er erzielte in den diesjährigen Play-offs 36 Scorerpunkte.
Pittsburghs Headcoach Dan Bylsma ist erst der zweite Coach der NHL-Geschichte, der ein Team in der laufenden Saison übernahm und anschließend zum Triumph führte. Bylsma ersetzte Mitte Februar den entlassenen Michel Therrien. Damals hatte den Penguins die Playoff-Qualifikation zu verpassen gedroht.
Die Red Wings verpassten das Kunststück, die NHL-Trophäe nach 1998 erneut zweimal in Folge zu gewinnen. "Wir hatten unsere Chancen, aber die Penguins waren noch stärker", gab Detroits schwedischer Kapitän Nicklas Lidström zu. Pittsburgh ist durch den Titelgewinn seiner Pinguine in diesem Jahr die erfolgreichste Sportstadt der USA. Bereits am 1. Februar hatten die Pittsburgh Steelers die Super Bowl im American Football gewonnen.
Detroit Red Wings - Pittsburgh Penguins 1:2
Endstand in der
Serie: 3:4 (bisher: 3:1, 3:1, 2:4, 2:4, 5:0, 1:2)