Tolle Leistung

Scheiber als Weltcup-Leader in die USA

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Nach gelungenem Lake Louise-Wochenende geht es in Beaver Creek weiter.

Nachdem mit dem Abfahrts-Doppelsieg in Lake Louise die Sieglosigkeit zu den Akten gelegt wurde, können Österreichs Speed-Herren nun auf einer der aufregendsten Abfahrten der Welt die "Kür" folgen lassen. Zwar hat Michael Walchhofer auch mit Beaver Creek aus dem Vorjahr noch eine Rechnung offen, dafür taugt ihm die Raubvogelpiste im WM-Ort von 1989, 1999 und 2015 ganz besonders.

Walchi übernahm Svindals Servicemann
Nach dem Sieg in Lake Louise kann der dreifache Familienvater Walchhofer auf seiner Abschiedstournee sein erstes "Hakerl" machen. Daran, dass der Erfolg des 35-jährigen Salzburgers gleich so überlegen ausfiel, könnte mit dem Norweger Aksel Lund Svindal ausgerechnet einer seiner Hauptkonkurrenten "Mitschuld" gewesen sein. Nach dessen Skiwechsel von Atomic zu Head ist Edi Unterberger wieder Walchhofers Servicemann geworden. Gleich Unterbergers erster Tipp war ein Volltreffer.

Denn gleich beim ersten Abfahrts-Einsatz des "Doppeldecker-Ski" war Walchhofer unschlagbar geblieben. Der hartnäckige Verzicht darauf im Vorjahr sei durchaus mit ein Grund für die Sieglosigkeit gewesen, heißt es in der Szene.

Walchhofer kleinlaut
Der Salzburger hätte auch vor dem sonntägigen Super-G besser hinhören sollen, wählte aber mit dem Selbstvertrauen des Abfahrtssiegers eine - zu - aggressive Abstimmung. "Edi hatte mir davon abgeraten, ich hätte besser auf ihn hören sollen", sagte Walchofer nach Platz 18. "Gott sei Dank hab ich ihm am Samstag vertraut, das war ohnehin wichtiger."

Baumann nutzt gute Startnummer
Dass Romed Baumann ("Das Glück war auf meiner Seite") nach dem Abfahrts-Dämpfer (Platz 40) die Gunst der Stunde nutzte und mit der frühen Startnummer vier als Dritter im Super-G seinen ersten Podestplatz abseits von Kombis holte, freute auch Neo-Herrenchef Mathias Berthold. "Wir haben so mit den Plätzen eins, zwei und drei insgesamt einen ganzen Medaillensatz geholt, ein gutes Wochenende."

Leise Kritik vom Cheftrainer
Als Gesamtverantwortlicher sah er aber auch, "dass es einige nicht so ganz auf den Punkt gebracht haben." Sprich: Frühe Nummern so genutzt hatten wie der Schweizer Sieger Tobias Grünenfelder oder eben Baumann. Berthold ist überzeugt: "Wenn wir daraus lernen, werden wir auch in Beaver Creek ein gutes Wochenende haben."

Deshalb beließ es der Herrenchef auch bei einer ganz kurzen Feier, zum Abheben gebe es keinen Grund. "Jetzt zählt nur noch die volle Konzentration auf Beaver. Wir sind alle geerdet und haben klare Ziele. Gute Arbeit und Spaß ist der Schlüssel, darauf liegt unser Hauptaugenmerk.

Scheiber top
Für den Lacher des Tages sorgte Mario Scheiber. Nachdem der im Weltcup immer noch sieglose Osttiroler in der Abfahrt seinen neunten zweiten Platz hinnehmen musste, wurde er im Super-G wieder einmal Vierter. "Also können's mich nicht den ewigen Zweiten nennen. Ich hab fast gleich viel vierte Plätze", scherzte der Abfahrts-Olympia-Vierte.

Erster Sieg in Beaver Creek?
Dafür führt der von hartnäckigen Verletzungen zurückgeworfene, einstige Hoffnungsträger auf die große Kugel mit 27 Jahren unerwartet nach drei Rennen erstmals in seiner Karriere die Weltcup-Gesamtwertung an, was aber wohl auch mit dem Abbruch des Sölden-Riesentorlaufs zu tun hat. Beaver Creek könnte freilich der optimale Platz für Scheibers ersten Sieg sein.

"Ich bin in Form. Es braucht nur noch die letzte Konsequenz im Rennen, dann ist der erste Sieg fällig", ist der Hobby-Gitarrist aus Osttirol überzeugt. "In Beaver hat's zwar noch nie zu einem Podestplatz gereicht, aber ich bin erstmals seit langem eine zweite Saison in Folge ohne Verletzung angegangen. Das wichtigste ist, gesundzubleiben."

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