Was für eine Blitz-Genesung: Karl kehrt beim Heim-Weltcup zurück.
Nur vier Wochen nach der schweren Fußverletzung wird Benjamin Karl diese Woche beim Heim-Weltcup in Lackenhof am Ötscher sein Comeback auf der Rennpiste geben. Nach einer Computer-Tomographie am Dienstag im Sanatorium Hochrum, die einen positiven Heilungsverlauf zeigte, hat sich der Niederösterreicher für einen Start entschieden.
Karl hatte sich am 9. Dezember bei einem Trainingssturz in Carezza (ITA) einen Bruch des Sprungbeins und zwei Bänderrisse im rechten Sprunggelenk zugezogen und die ersten zwei Weltcup-Stationen des Olympia-Winters verpasst. Trotz Operation war der vierfache Weltmeister und zweifache Olympia-Medaillengewinner deshalb schon vergangenes Wochenende bei Freifahr-Einheiten in Lackenhof und Schladming schon wieder auf dem Board gestanden.
Nach dem CT und einem abschließenden Stangentraining entschied Karl am Mittwoch, bei seinen Heimrennen (Freitag Einzel, Samstag Team) an den Start zu gehen. "Ich habe nach der Verletzung alles Menschenmögliche unternommen, um rasch wieder fit zu werden. Die Kontrolluntersuchung hat gezeigt, dass die beiden Schrauben, mit denen der Bruch des Sprungbeins fixiert worden ist, beim Freifahren gut gehalten haben. Auch beim heutigen Stangentraining bin ich fast schmerzfrei gewesen", berichtete Karl in einer ÖSV-Aussendung.
Karl: "Vorfreude riesengroß"
Einzig die Bänder hätten manchmal ein bisschen "gezogen", aber das sei "auszuhalten", berichtete Karl, für den die Rennen in seiner engeren Heimat eine Herzensangelegenheit sind. "Lackenhof weckt Kindheitserinnerungen in mir. Dort bin ich schon Landescup-Rennen gefahren, daher ist die Vorfreude auf diesen Weltcup riesengroß", ergänzte der 32-jährige Wilhelmsburger.
Mit einem Sieg im Gepäck reist Alexander Payer nach Niederösterreich an. Der Kärntner hatte vor Weihnachten den Weltcup-PGS in Cortina d'Ampezzo gewonnen. "Dieser Erfolg hat meinem Selbstvertrauen extrem gut getan. Ich hoffe natürlich, dass ich die Form von Cortina in das neue Jahr mitnehmen kann. Ich bin körperlich gut drauf und freue mich auf die Rennen in Niederösterreich", meinte Payer.
Doppelweltmeister Andreas Prommegger lässt sich durch den Umstand, dass es für ihn in den drei bisherigen Rennen der Olympia-Saison noch zu keinem Stockerlplatz gereicht hat, nicht aus der Ruhe bringen.
Premiere in Lackenhof
"Ich bin in meiner gesamten Karriere bis auf eine einzige Ausnahme immer erst im Jänner so richtig auf Touren gekommen. Ich bin bei den Dezember-Rennen einmal mit acht und einmal mit 15 Hundertstel ausgeschieden und habe dennoch zwei Top-Ten-Plätze erreicht. Der Hang in Lackenhof ist für uns alle Neuland, daher bin ich schon gespannt, was uns dort erwartet", sagte Prommegger.
Olympiasiegerin Julia Dujmovits hat sich in den vergangenen Tagen beim Freifahren schon einmal ein Bild des Rennhangs auf der Distelpiste gemacht. "Steilstufen, flache Passagen - die Strecke hat alles, was ein attraktiver Hang so braucht. Vor allem die zahlreichen Übergänge machen den Kurs sehr interessant", erklärte Dujmovits,
Sie darf in Lackenhof auf eine große Fankolonie aus dem Burgenland zählen: "Meine Familie und viele Freunde werden nach Niederösterreich kommen, um mich zu unterstützen."