ÖSV-Star siegt in Adelboden - Halbzeitführender Schwarz scheidet aus.
ÖSV-Superstar Marcel Hirscher feiert in Adelboden bei wildem Schneetreiben das Double und gewinnt nach dem RTL auch den Slalom in der Schweiz. Es ist der insgesamt 67. Weltcupsieg des Weltcup-Dominators. Es ist auch der 9. Sieg in einem Weltcuport - das ist bisher noch niemand gelungen und neuer Rekord. Hier mehr dazu: Dieser irre Rekord steckt hinter Hirscher-Sieg
Die nunmehr 16 Podestplätze des Weltcup-Gesamtführenden an einem Weltcup-Ort sind ebenfalls eine neue Bestmarke. Zweitbester Österreicher war Christian Hirschbühl, der in der Entscheidung auf Rang 21 zurückfiel. Unmittelbar dahinter landeten Marc Digruber (22.) und Johannes Strolz (23.).
Hirscher fing als 3. nach dem ersten Durchgang noch die vor ihm liegenden Marco Schwarz und Henrik Kristoffersen ab. Während der Halbzeitführende Schwarz leider ausschied, platzierte sich Kristoffersen auf Rang 3. Zweiter wurde der Franzose Clement Noel. Im Gesamtweltcup hat Hirscher nach zwanzig Saisonrennen 976 Zähler auf dem Konto, es folgen Kristoffersen (571) und der Tagesvierte Alexis Pinturault (494).
"Es war wieder besser, wieder voll Schub. Wesentlich wacher und aufgeweckter", meinte Hirscher im ORF-Fernsehinterview. Erneut war er nach dem ersten Durchgang nicht in Führung, sondern in Lauerstellung gewesen. "Das ist nicht meine Zeit in der Früh. Ich bin ein Langschläfer."
Schwarz riskierte alles
Kristoffersen war wie im Riesentorlauf am Samstag, als er Zweiter wurde, fehlerhaft unterwegs. "Ich denke, der Speed ist da. Aber wenn Marcel auf dem Level fährt, auf dem er momentan ist, dann kann ich ihn mit diesen Fehlern nicht schlagen. So ist das Leben. Ich kann nur machen, was ich mache. Ich habe es probiert", sagte der Norweger. Noel landete erstmals in seiner Karriere in einem Einzelrennen auf dem Podest. "Das ist wunderbar, die Atmosphäre hier ist großartig. Das war ein wirklich, wirklich guter Tag für mich", erklärte der 21-Jährige.
Bitter endete das Rennen für Schwarz, der im ersten Lauf taktisch sehr klug gefahren war, indem er bei der Einfahrt in den Steilhang ein bisschen rausgenommen hatte. "Die Nerven waren es nicht. Ich habe oben gut angefangen, über den Übergang wollte ich wieder rausnehmen, und dann ist es schon wieder passiert gewesen", sagte der Kärntner nach dem zweiten Lauf und versuchte das Positive mitnehmen. "Das Skifahren passt. Ich lasse mich nicht drausbringen. Ich fahre morgen nach Wengen und werde die Abfahrtstrainings mitfahren und am Freitag die Kombi. Dann folgt die Vorbereitung auf den Slalom."
Hirschbühl hatte im ersten Durchgang nach einer starken Fahrt im oberen Teil einen "blöden Fehler an einer blöden Stelle" gemacht, im zweiten gelang es ihm nicht umzusetzen, was er sich vorgenommen hatte. "Ich habe es ins Ziel rein zu wenig laufen lassen. Das ist ärgerlich. Nichtsdestotrotz muss ich weitermachen und auf Wengen schauen." Digruber sieht bei sich die Form kommen, er wolle auf das Adelboden-Rennen aufbauen. "Jetzt kommt Wengen, das ist eines meiner Lieblingsrennen."
Der Tiroler Manuel Feller produzierte in Adelboden einen Doppelausfall, nach dem Riesentorlauf sah er auch im Slalom das Ziel nicht. In Spezialtorläufen war es der zweite Nuller nach Madonna die Campiglio, dem gegenüber stehen aber ein dritter Rang in Zagreb, ein vierter in Saalbach-Hinterglemm und ein Neunter in Levi.
Auch der Olympiadritte Michael Matt büßte in der Disziplinwertung Punkte ein, er verpasste als 34. die Teilnahme am zweiten Durchgang. Zum zweiten Mal in Folge nach dem Ausfall in Zagreb gab es daher keine Punkte, davor war er als Siebenter, Fünfter und Dritter auf dem aufsteigenden Ast.