Carlo Janka hat den Riesentorlauf beim Saisonfinale in Garmisch-Partenkirchen und damit den Gesamtweltcup gewonnen. Benjamin Raich wurde Achter und kann den Schweizer nicht mehr einholen. Philipp Schörghofer erreichte als RTL-Dritter sein bestes Weltcupergebnis. Der US-Amerikaner Ted Ligety landete ex aequo mit dem Salzburger ebenfalls auf dem Podest und sicherte sich die kleine Kristallkugel.
Janka, der erste Schweizer Gesamt-Weltcup-Sieger seit Paul Accola 1991/92, weist vor dem abschließendem Slalom am Samstag uneinholbare 106 Punkte Vorsprung auf Raich auf. Zum vierten Mal in Folge bzw. zum fünften Mal in den vergangenen sechs Jahren muss sich Raich mit Rang zwei im Gesamt-Weltcup zufriedengeben.
2005 und 2008 lag er hinter Bode Miller, 2007 und 2009 hinter Aksel Lund Svindal und nun hinter dem 23-jährigen Schweizer Senkrechtstarter Janka. Doch trotz der großen Enttäuschung präsentierte sich der 32-jährige Raich - wie immer - durch und durch als Sportsmann. "Janka hatte eine sensationelle Saison, er war der Bessere, er hat es sich verdient. Das muss man anerkennen. Mir haben die Siege gefehlt, deshalb muss man mit dem zweiten Platz zufrieden sein", meinte Raich.
Janka erlebte ein weiteres Highlight seiner noch jungen Karriere. "Das ist einfach fantastisch. Zuerst Weltmeister, dann Olympiasieger und jetzt noch der Sieg im Gesamtweltcup. Mir fehlen die Worte, das war eine perfekte Saison", erklärte der Riesentorlauf-Weltmeister 2009 und Riesentorlauf-Olympiasieger 2010. Janka hatte bereits nach dem ersten Lauf geführt, im Finale behielt er die Nerven und ließ sich nach der Zieldurchfahrt mit angeschnallten Skiern in den Schnee fallen.
Hinter Janka landete Davide Simoncelli auf Rang zwei, den dritten Platz teilten sich ex aequo der Salzburger Philipp Schörghofer und Ted Ligety. Der US-Amerikaner entschied die Gesamtwertung mit 412 Punkten souverän vor Janka (341) und Raich (331) für sich. Marcel Hirscher wurde wegen Fehlstarts im ersten Durchgang disqualifiziert. "Jeder muss Lehrgeld zahlen, anscheinend auch ich", meinte Hirscher, nachdem der erste Ärger verflogen war.