ÖSTERREICH-Interview

Hirscher: Werde mein Maximum rausholen

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Marcel Hirscher sprengt alle Rekorde. Der fünffache Weltcup-Gewinner im Interview.

Unser Ski-König geht es nach dem Triumph von Kranjska Gora ruhig an, lässt die Speed-Rennen in Kvitfjell aus. Beim Weltcup-Finale in St. Moritz (16. bis 20. März) wird er dann noch einmal voll angreifen.

ÖSTERREICH: Wieso fällt es dir so schwer, den fünften Gesamt-Weltcupsieg zu realisieren?

MARCEL Hirscher: Weil es rein rechnerisch noch möglich ist, dass jemand anderer gewinnt. Ich glaube, so richtig realisieren werde ich es erst, wenn ich ihn in Händen halte.

ÖSTERREICH: Wie hast du die letzten beiden Tage verbracht?

HIRSCHER: Ruhig, zuhause, mit Physiotherapie, Spazierengehen, Lesen und Ausschlafen.

ÖSTERREICH: Warum lässt du den Super-G in Kvitfjell aus, du hättest doch noch Chancen auf die kleine Kugel?

HIRSCHER: Die Chance ist so groß wie jene, dass ich mich für die 100 Meter in Rio qualifiziere. Nein, ich mache jetzt Pause, dann bereite ich mich gut auf das Finale vor und werde dort mit Spaß und Freude Ski fahren.

ÖSTERREICH: Was können wir jetzt beim Finale in St. Moritz von dir erwarten?

HIRSCHER: Ich werde versuchen, mein Maximum herauszuholen. Geht es schief, lieg ich draußen, geht es gut, bin ich hoffentlich sehr schnell.

ÖSTERREICH: Du hast schon fast alles gewonnen -wie wichtig wäre jetzt der Olympiasieg?

HIRSCHER: Momentan gar nicht, doch in zwei Jahren ist es ein reizvolles Ziel.

ÖSTERREICH:
Wie ernst ist es, dass du ein Jahr Pause einlegst?

HIRSCHER: Habe ich momentan nicht vor, doch möglich ist alles. Jetzt fahre ich einmal das Weltcupfinale.

ÖSTERREICH: Wie klingt das für dich: Hirscher holt Abfahrtssieg auf der Streif?

HIRSCHER: Surreal und sehr, sehr witzig (lacht).

ÖSTERREICH: Wie verrückt ist es ,dass jetzt schon über deine 6. Gesamt-Weltcup-Kugel gesprochen wird?

HIRSCHER: Nicht verrückter als wenn mich Journalisten nach dem ersten Durchgang in Sölden bereits zum Gesamtweltcup befragen. Wenn wir immer nur vorausschauen, versäumen wir die Gegenwart. Ich lebe jetzt und hier und genieße es sehr.

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