Reichelt hatte um ein Hundertstel das Nachsehen. So reagierte er darauf!
Ein läppisches Hundertstel trennte Hannes Reichelt am Freitag von Platz drei. Bis zur Nummer 19 durfte er hoffen. Bis ihn Matthias Mayer vom Stockerl kickte. Ausgerechnet der Teamkollege, der ihn nur sechs Tage zuvor beim Abfahrts-Klassiker in Gröden auf den Blech-Rang verdrängt hatte.
"Für mich war es ein cooler, schöner Super-G. Ich bin den echt gern gefahren. Sicher, die Hundertstel hat mich zuerst brutal geärgert", sagte Hannes Reichelt. Aber er habe auch schon mit 1/100 gewonnen, das relativiere alles wieder. Trotzdem: "Dieses eine Hundertstel hätte er sich schon noch Zeit lassen können. Ex aequo Dritter wäre ganz nett gewesen."
"Das gebe ich dir zurück"
Vorjahres-Sieger Mayer hatte nach dem Stockerl-Klau sogar leichte Gewissensbisse: "Ich habe mich in Gröden entschuldigt für ein Zehntel Vorsprung, auch heute habe ich mich entschuldigt." Und wie reagierte der Super-G-Weltmeister von 2015 darauf? Er drohte Mayer - aber natürlich mit einem Augenzwinkern.
"Er sagte mir: 'Das gebe ich dir schon wieder zurück'", lachte Mayer. Am Samstag hat Reichelt die Chance dazu. Bei der prestigeträchtigsten Abfahrt des Jahres möchte er zurückschlagen. Wie das gelingen kann, weiß der 37-jährige Team-Oldie genau: Vor vier Jahren lächelte er bereits einmal vom obersten Treppchen.