ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel gibt im Interview einen Einblick in sein Privatleben.
Die Corona-Krise traf auch den heimischen Ski-Verband mit voller Wucht, die Saison musste ohne großes Finale in Cortina abrupt beendet werden. Das Zittern geht aber weiter: Ende Mai soll in Thailand der FIS-Kongress entscheiden, wo die Ski-Weltmeisterschaft 2025 stattfindet. Saalbach-Hinterglemm gilt als einer der Top-Favoriten. Im Talk erklärt Präsident Peter Schröcksnadel, wie es mit der Vergabe steht und wie er die Krise nützt, um seinen Körper wieder auf Vordermann zu bringen.
ÖSTERREICH: Herr Präsident, wo störe ich Sie gerade?
Peter Schröcksnadel: Ich sitz in unserem Büro in Innsbruck und arbeite. Gerade eben bin ich mit einer Video-Konferenz fertig geworden.
ÖSTERREICH: Wie geht es Ihnen gesundheitlich?
Schröcksnadel: Bestens. Dadurch, dass wir eingesperrt sind, hab ich plötzlich jede Menge Zeit zum Trainieren. In drei Monaten werde ich einen Sixpack haben.
ÖSTERREICH: Mit 78 Jahren zählen Sie aber klar zur Risikogruppe
Schröcksnadel: Aber wo? Die Risikogruppe sind die Leute mit Vorerkrankungen, da hatte ich nichts. Und das Alter kannst vergessen. Wenn ich's kriegen sollte, glaube ich doch, dass ich es überlebe.
ÖSTERREICH: Heißt, Sie arbeiten nebenbei ganz normal weiter.
Schröcksnadel: Ja, natürlich, ich habe jede Menge Pläne, sofern man in diesen Tagen Pläne machen kann.
ÖSTERREICH: Wie geht es mit den Alpinen nach der historisch schlechten Saison weiter?
Schröcksnadel: Wir bereiten uns auf den Tag vor, an dem wir wieder ins Freie dürfen. Sobald das möglich ist, legen wir los. Das ist jetzt die Chance, uns neu aufzustellen. Und ich sag Ihnen eines: Wenn die Verletzten zurück sind, dann haben wir nächste Saison kein Problem mehr.
ÖSTERREICH: Wann haben Sie vom Rücktritt Ihres Springer-Chefs Andreas Felder erfahren?
Schröcksnadel: Ich bin genauso überrascht worden wie unser Nordischer Direktor Mario Stecher. Aber ich kann ihn verstehen: Früher ist er geprügelt worden, weil er nix gewonnen hat. Jetzt ist er erfolgreich und zieht sich wegen der Familie zurück.
ÖSTERREICH: Sie wollen Ihren Rücktritt von der Vergabe der Ski-WM 2025 abhängig machen. Beim FIS-Kongress Ende Mai hätte Saalbach den Zuschlag bekommen sollen. Was wird aus dem Kongress?
Schröcksnadel: Das werden wir am Freitag nach einer Telefon-Konferenz wissen. Ich rechne damit, dass der Kongress verschoben wird, weil bis Mai kann sich das nicht mehr ausgehen.