Am (morgigen) Mittwoch rauchen im Salzburger Hubertushof die ÖSV-Köpfe. Wer wird Präsident?
Sogar die üblicherweise gut informierten ÖSV-Insider rätseln diesmal. Zu wenig Zeit blieb nach dem überraschenden Rücktritt von 100-Tage-Präsident Karl Schmidhofer, um hinter den Kulissen groß Politik zu machen. So steht mit Roswitha Stadlober (58) erstmals eine Frau an der Spitze des Skiverbandes. Ob die ehemalige Slalom-Weltmeisterin zur nächsten Wahl ÖSV-Präsidentin wird, entscheidet sich bei einer kurzfristig einberufenen Präsidentenkonferenz. Stimmberechtigt beim brisanten Gipfel sind neben den neun Landespräsidenten ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer als Schriftführer und Finanzreferent Patrick Ortlieb, den einige Insider gerne an der ÖSV-Spitze sehen würden. Der Abfahrts-Olympiasieger von 1992 gibt sich vor dem morgigen Showdown bedeckt.
Ex-Boss Schröcksnadel, Kurzzeit-Nachfolger Schmidhofer und Interimschefin Stadlober (v. li. na. re.)
Neuer Interims-Boss, oder bleibt Stadlober?
Laut ÖSV-General Scherer gibt es jetzt prinzipiell zwei Möglichkeiten: Entweder es kommt zur vorgezogenen Präsidenten-Neuwahl oder man wartet bis zur regulären Länderkonferenz bzw. Jahreshauptversammlung im Juni 2022. In diesem Fall müssten sich die Landes-Fürsten morgen auf einen Interims-Präsidenten bzw. Präsidentin einigen. Stadlober wäre dazu bereit: "Wenn die Gremien einstimmig dafür sind, dass ich das machen soll, dann stehe ich zur Verfügung, auch bis zum Juni."
Vorstellen kann sich die Salzburgerin auch, über den Juni 2022 hinausgehend Präsidentin zu bleiben. Dazu bräuchte sie allerdings den Präsidiums-Segen als Kandidatin. Dazu heißt es vor der Sitzung: Alles ist möglich.