Ex-Ski-Star nimmt Damen in die Pflicht

Meissnitzer zu ÖSV-Krise: "Braucht jetzt gnadenlose Ehrlichkeit"

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Die österreichischen Ski-Damen straucheln weiter durch die Saison, in sieben Technik-Rennen stehen bisher nur vier Platzierungen in den Top 10 zu Buche. ORF-Expertin Alexandra Meissnitzer sieht die wachsende Kritik berechtigt.

Und Entspannung ist nach dem Auftaktbewerb von drei Rennen am Semmering mit Katharina Liensberger als 13. und damit bester Österreicherin auch nicht zu erwarten. Vielmehr ist laut Meissnitzer Tacheles gefragt: "Es braucht jetzt gnadenlose Ehrlichkeit, das müssen sie aushalten. Spitzensport ist kein Dasein auf der Blumenwiese", meinte die frühere Weltklasseläuferin und ORF-TV-Expertin. "Da muss man sich wahrscheinlich einmal das eine oder andere kritische Wort anhören", sagte Meissnitzer "on air" und verwies auf durchaus "kritische Geister" im von Thomas Trinker angeführten und vor dieser Saison auf neue Beine gestellten Betreuerstab.

"Es sind alle sehr bemüht, jeder gibt sein Bestes. Die Einsatzbereitschaft ist von jedem sehr gut da", sagte Liensberger, merkte aber angesichts der großflächigen Umstrukturierung im Betreuer-Bereich auch an: "Es gibt niemanden von den oberen Etagen, die tatsächlich wissen, wie es die letzten Jahre war. Das macht es nicht einfacher und braucht eine gewisse Zeit, bis sich das entwickelt."

ÖSV-Finanzreferent Patrick Ortlieb zeichnete hatte zuletzt eine Art Wohlfühloase im negativen Sinn im Verband gezeichnet. Der Abfahrts-Olympiasieger von 1992 und heutige Strippenzieher im ÖSV nahm die Athletinnen mit durchaus harten Worten in die Pflicht. "Wir haben uns als Skiverband dem Spitzensport verschrieben und nicht dem Schönwettersport. Und schon gar nicht dem Hobbysport", sagte Ortlieb auf ServusTV. "Man sieht, Geld macht keinen Erfolg. Wir müssen die Athleten wieder gieriger, hungriger und bissiger machen und sie wieder aufeinander loslassen."

Harte Worte – die sich Liensberger & Co. laut Meissnitzer aber durchaus gefallen lassen müssen.

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