Nach Reise-Chaos

Feller fährt als Gesamtweltcupführender in Val d'Isere vor

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Der Weltcup der alpinen Ski-Männer ist nach erfolglosen Rennversuchen nach Europa zurückgekehrt. Nachdem sich für die Speed-Asse in Nordamerika wieder nur Trainingseinheiten ausgegangen waren, spitzen die Techniker in Val d'Isere auf ihre Saisoneinsätze zwei und drei.

Ein Riesentorlauf und Slalom sind am Samstag (9.30/13 Uhr im Sport24-Liveticker) und Sonntag (9.30/12.30 im Sport24-Liveticker) angesetzt. Manuel Feller kehrt als Gesamtweltcupführender mit guten Erinnerungen nach Savoyen zurück.

Im Vorjahr beendete Feller das "Critérium de la premiere neige", das Kriterium des ersten Schnees, mit 160 Punkten, wurde im Riesentorlauf hinter einem überragenden Marco Odermatt und im Slalom hinter Lucas Braathen jeweils Zweiter. 2021 stand er als Riesentorlauf-Dritter am Podest. Schöpft der Gurgl-Slalomsieger sein Potenzial aus, stehen die Chancen gar nicht schlecht, im roten Trikot weiterzuziehen.

Marco Schwarz gehört ebenfalls zum Favoritenkreis. Am Samstag vielleicht noch mehr als Feller, nachdem der Kärntner im wegen Sturms abgebrochenen Sölden-Riesentorlauf die Führung inne gehabt hatte. Die Angelegenheit auf der Piste "Face de Bellevarde" könnte die zweite Runde im Duell mit Dominator Odermatt bringen.

Probleme bei der Anreise

Bei der Startnummernauslosung am Freitagabend glänzten einige ÖSV-Topfahrer durch Abwesenheit. Für Feller, Schwarz, Raphael Haaser und Michael Matt endete die Hubschrauber-Anreise verfrüht wegen schlechter Sicht im Aostatal. Weiter ging es mit einem Kleinbus, erst nach 21.00 Uhr wurde das Quartett in Val d'Isere erwartet.

"Es gibt natürlich eine bessere Vorbereitung, keine Frage", sagte Cheftrainer Marko Pfeifer, seine Schützlinge seien aber alle Profis. "Es war sehr abenteuerlich, die Stimmung passt aber im Bus. Sie machen sich diese Reise so amüsant wie möglich."

In Val d'Isere war Schwarz, Österreichs letzter Riesentorlaufsieger (Palisades Tahoe/Februar 2023), im Vorjahr als Achter 2,63 Sekunden hinter dem Schweizer zurück. Dessen Bilanz ist außergewöhnlich: In seinen 17 jüngsten Riesentorläufen war Odermatt nie schlechter als Dritter. Sieben der zehn Rennen in der Vorsaison wurden seine Beute, er könnte den Val d'Isere-Hattrick schaffen. Wie Marcel Hirscher 2012, 2013 und 2014.

Odermatt nach US-Chaos mit wenig Vorbereitung

Wie gut Odermatt momentan drauf ist, wird sich zeigen. Zwar dürften seine Rückenprobleme auskuriert sein, viel disziplinspezifisches Training war zuletzt aber nicht möglich. Die Schweizer schafften es im Schneechaos nicht mehr, ihren (gestrichenen) Flug von Denver nach München umzubuchen. Odermatt kam erst am Dienstag wieder in der Heimat an. Der ÖSV schaffte es via London zurück, viel beschaulicher lief die Reise mit Rollfeld-Wartereien und einem Zugausfall aber auch nicht ab.

Die ÖSV-Techniker um Schwarz und Feller trainierten am Mittwoch und Donnerstag auf der Reiteralm, die Riesentorlauf-Spezialisten um Stefan Brennsteiner übten in Pfelders (Südtirol). "Wenn ich zwei gute Läufe zusammenbringe, ist sehr viel möglich", sagte Brennsteiner. Sein Weltcup-Debüt feiert der Vorarlberger Riesentorläufer Noel Zwischenbrugger (22), weil Joshua Sturm sein Comeback wegen neuerlicher gesundheitlicher Probleme verschieben muss.

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