Marcel Hirscher genießt seine kleine Weltcup-Pause nach den ersten drei Comeback-Rennen und zieht eine überraschende Bilanz.
Vor dem Weltcup-Start in Sölden im Oktober war Marcel Hirscher das Gesprächsthema im Weltcup-Zirkus. Alle waren gespannt, wie sich der ehemalige Weltcup-Dominator nach 5 Jahren Abwesenheit schlagen wird. Nach Platz 23 im Sölden-RTL verpasste er im Levi-Slalom den zweiten Durchgang und schied eine Woche später in Gurgl im ersten Lauf bereits aus. In einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten" zog er eine erste Bilanz.
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Während die Ski-Frauen an diesem Wochenende in Killington fahren (ab 16 Uhr im Sport24-LIVETICKER), machen die Herren Pause. Erst nächste Woche geht es in Beaver Creek weiter. Dort wird Hirscher aber definitiv nicht dabei sein. Nach den Erkenntnissen seiner ersten drei Comeback-Rennen geht es für Hirscher zurück zu den Materialtests, wo er versucht den nächsten Schritt zurück in die Weltspitze zu schaffen.
Nachdem zuletzt mehrere Gerüchte aufgekommen sind, dass der 35-Jährige sogar überlegt, seine Karriere wieder zu beenden, klingt das mittlerweile wieder ganz anders. "Früher hätte mich das gestört, heute ist es mir egal. Wenn es einer nach fünf Jahren Pause besser kann, dann bitte: Stell dich hin, probier es", meint er angesprochen auf die für viele Fans enttäuschenden Resultate.
Hirscher "darf" sich mit den Besten messen
Druck macht sich Hirscher bei seinem "Herzensprojekt" weiterhin keinen mehr. Während er früher liefern musste, genießt er als niederländischer Starter dank seiner Wildcard, dass er die Rennen fahren darf.
Durch den bisherigen Comeback-Verlauf fühlt sich Hirscher sogar bestätigt. Viele Insider meinten, dass der achtfache Gesamtweltcup-Sieger, wie in alten Zeiten, seine Form in Interviews runterspielt. "Vor dem Weltcup wurde ich als Tiefstapler dargestellt, der alle an der Nase herumführt", so Hirscher, der weiterhin betont, dass fünf Jahre eine lange Zeit seien und sich einiges seit seinem letzten Weltcuprennen verändert habe.
"Eislaufplatz" stellt Hirscher vor Herausforderung
Vor allem die Pistenverhältnisse dürften sich im Vergleich zu seiner Glanzzeit gehörig verändert haben. Der Salzburger erklärt, warum er mit der Präparierung zu kämpfen hat: "Früher war es auch eisig. Aber früher wurde mit dem Balken präpariert, da gab es ein Zickzackmuster im Schnee. Heute lässt man das Wasser drüberrinnen und schafft damit eine reine Eispiste."
Vor allem in Levi kam Hirscher mit dem "Eislaufplatz" gar nicht zurecht, bei der Besichtigung konnte er sich teilweise kaum auf den Beinen halten: "Da muss man ja schauen, dass man sich beim Besichtigen halten kann. Das ist ganz neu für uns, da fehlen uns die Erfahrungswerte." Genau mit diesen Erkenntnissen geht es nun zurück zu den Tests, ehe er voraussichtlich am 14. Dezember in Val d'Isère wieder am Start stehen wird. Dann geht es richtig los.
Bis zu den großen Saisonhighlights der Techniker mit Wengen, Kitzbühel und Schladming hat Hirscher noch genug Zeit, ehe im Februar die "Heim-WM" in Saalbach steigt, wo er ebenfalls überraschen könnte.