Das Knie macht nicht mehr mit. Das Speed-Ass zieht die Konsequenzen.
Abfahrts-Olympiasieger Aksel Lund Svindal hat am Samstagabend auf der "KitzRaceParty" in Harti Weirathers VIP-Tempel im Zielgelände der Streif sein Karriereende nach der Alpinski-WM im Februar in Aare bekanntgegeben. Wegen Knieproblemen musste der Norweger diese Woche auf ein Antreten in Abfahrt und Super-G bei den Hahnenkammrennen verzichten.
"Die Rennen bei der WM werden meine letzten sein", wird Svindal auf der Homepage der "Kleinen Zeitung" zitiert. Im Smoking gab er demnach den nahen Abschied bekannt und bekam Standing Ovations. Der zweifache Olympiasieger, fünffache Weltmeister, Gesamtweltcupsieger von 2007 und 2009 sowie Gewinner von 36 Weltcuprennen kämpft seit seinem Horrorsturz 2016 in der Kitzbühel-Abfahrt mit den Folgen der schweren Knieverletzung.
Zum Abschluss will er noch eine Goldmedaille
Svindal hat noch ein letztes großes Ziel, das ist eine weitere Goldmedaille. "Das Wichtigste jetzt für mich persönlich ist, dass ich bei der WM in Aare am Start stehen kann mit einer Möglichkeit zum Gewinnen. Das ist das Ziel. Da muss ich jetzt ein bisschen taktieren", hatte er am Freitag im Streif-Zielraum als Zuschauer der Abfahrt erklärt.
Norwegens Herrencheftrainer Christian Mitter sagte zur APA - Austria Presse Agentur: "Wegen dieser Knieverletzung musste Aksel schon zwei Saisonen abbrechen. Ganz gut wird es nicht mehr werden, man muss einfach ein bisschen schlau sein und schauen, was geht und was geht nicht." Kitzbühel ging nicht, der WM in Schweden wird nun alles untergeordnet.
Schon letzten Sommer Rücktritts-Gedanken
Svindal hatte bereits vergangenen Sommer länger überlegt, ob er seine Karriere fortsetzen soll. "Besser noch ein bisschen fahren und schauen, ob der Moment kommt, wo man es genau weiß. Ich will hundertprozentig wissen, dass das die richtige Entscheidung ist", hatte er im Oktober beim Saisonauftakt in Sölden gemeint und erklärt, dass er noch nicht bereit fürs Aufhören war. "Ich plane den ganzen Winter, das ist Plan A. Aber es gibt auch Plan B und C. Es geht darum, wie es dem Knie geht." Jetzt scheint er sich zu einer definitiven Entscheidung durchgerungen zu haben - vermutlich sein Plan C. Der alpine Skisport verliert damit einen seiner Größten.