Die Glanzlichter in der Qualifikation für den Einzelbewerb der Skiflug-WM in Planica haben nicht die Österreicher gesetzt. Denn Weltrekordhalter Björn Einar Romören aus Norwegen flog vor 13.000 Zuschauern auf die Tageshöchstweite von 230,5 m, der Schweizer Doppel-Olympiasieger Simon Ammann mit weniger Anlauf 225,5. Titelverteidiger Gregor Schlierenzauer verlor 19,5 m auf Dauerrivale Ammann.
Bester ÖSV-Adler war Vizeweltmeister Martin Koch (207 m). In der Ausscheidung um den fünften Startplatz im Einzel für Österreich blieb überraschend Vierschanzentourneesieger Andreas Kofler auf der Strecke. Damit geht das ÖSV-Team mit Schlierenzauer, Koch, den Teamolympiasiegern Thomas Morgenstern und Wolfgang Loitzl, sowie WM-Neuling Zauner in den Einzelbewerb am Freitag (15.15) und Samstag (10.15). Cheftrainer Alexander Pointner war nach der Qualifikation nicht zu jubeln zumute. "Damit können wir nicht zufrieden sein, es gibt noch Abstimmungsprobleme mit dem Material. Alle haben noch Reserven", meinte Pointner, der aber die vorangegangenen Trainingssprünge seiner Athleten lobte.
Ammann, der die jüngsten vier Weltcupbewerbe gewonnen hatte, demonstrierte gegenüber Schlierenzauer neuerlich seine Überlegenheit. "Ammann hat einen Lauf, aber ich glaube, wir können es spannend machen. Gregor kann Ammann beim Skifliegen jedenfalls Paroli bieten", betonte Pointner. Auch Schlierenzauer selbst sieht noch Reserven. "Mit den Trainingssprüngen bin ich zufrieden. Aber wenn man nicht 100-prozentig in Form ist, dann ist es eben schwierig", erklärte der Tiroler. Auf einen möglichen neuen Weltrekord angesprochen meinte er, dass dieser ihn fast mehr "jucken" würde als eine Einzelmedaille. Vom Weltrekord war aber auch Romören am Donnerstag noch 8,5 m entfernt.
Zauner, der sich entgegen den Erwartungen im Training mit Kofler und nicht Loitzl um den fünften Startplatz duelliert hatte, zeigte sich erleichtert. "Es ist relativ gut gegangen, aber die Bombe war noch nicht dabei, vielleicht gelingt die ja morgen", meinte der Steirer. Teamolympiasieger Kofler hatte zuletzt in Oslo mit Schanzenrekord Platz drei belegt und muss nun im Einzel zuschauen.