Vierschanzentournee

Kraft kehrt zurück - Schlieri nicht nominiert

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Cheftrainer Widhölzl nominierte sieben Springer für Auftakt in Oberstdorf: Kraft führt ÖSV-Tourneeteam an.

Stefan Kraft, wegen einer Coronainfektion und Rückenproblemen bisher nur bei einer Weltcupstation angetreten, führt das ÖSV-Skisprungteam für die 69. Vierschanzentournee an. Chefcoach Andreas Widhölzl nominierte den bisher letzten österreichischen Gesamtsieger (2014/15) nach guten Trainings in Seefeld für den am Montag (28. Dezember) mit der Qualifikation in Oberstdorf startenden Traditionsbewerb. Der zweifache Gewinner Gregor Schlierenzauer fehlt im siebenköpfigen Aufgebot.

Schlierenzauer, der sich ebenfalls mit dem Virus infiziert hatte, war bei seinen wenigen Antritten im Weltcup keine Top-20-Platzierung gelungen. Ein schwerer Rückschlag für den Rekordspringer (53 Weltcupsiege). "Ich muss akzeptieren, dass meine Leistungen nicht gut genug waren", schrieb der 30-Jährige in seinem Blog. Er hatte wegen einer Coronainfektion nur zwei Weltcupstationen absolviert.

Thomas Lackner (Vierter in Nischnij Tagil) und Markus Schiffner (Zehnter in Nischnij Tagil, Elfter in Ruka) hatten die Team-Verantwortlichen überzeugt und sind laut ÖSV-Mitteilung vom Mittwoch ebenso wie Philipp Aschenwald, Michael Hayböck und Daniel Huber beim Auftakt dabei.

Huber sorgte für die einzigen zwei ÖSV-Podestplätze

Huber hat als Zweiter in Russland und Dritter in Wisla die bisher einzigen ÖSV-Einzelpodestplätze der Saison erreicht. Siebentes Teammitglied bei der Tournee ist Jan Hörl, der sich den zusätzlichen Startplatz als Führender des Kontinentalcups sicherte. Schlierenzauer hat die Chance, bei den Heim-Bewerben in Innsbruck und Bischofshofen in das nationale Kontingent aufgenommen zu werden.

ÖSV-Aufgebot für die 69. Vierschanzentournee:

Philipp Aschenwald, Michael Hayböck, Daniel Huber, Jan Hörl, Stefan Kraft, Thomas Lackner, Markus Schiffner

Wie geht's mit Schlieri weiter?

Die Tournee war für den jungen Schlierenzauer lange eine Erfolgsgeschichte. Im Startort Oberstdorf gelang ihm 2006 als 16-Jährigem der dritte von bisher 53 Weltcupsiegen (Rekord). Acht weitere Erfolge auf Tourneeschanzen bis Bischofshofen im Jänner 2013 folgten - damals machte Stefan Kraft als Dritter erstmals auf sich aufmerksam. Schlierenzauer ist mit neun Tagessiegen die Nummer drei der Tournee-Bestenliste.

Doch mittlerweile ist Schlierenzauer seit etwas mehr als sechs Jahren im Weltcup ohne Erfolg - Regeländerungen, Verletzungen und persönliche Probleme brachten das einstige Wunderkind aus dem Rhythmus. Der Stubaier, der nun Ex-DSV-Bundestrainer Werner Schuster als Berater hat, versucht aber alles, sich der Spitze wieder anzunähern. Auf diesem Weg blieb es bisher allerdings bei Teilerfolgen.

Hintertür Kontinentalcup bleibt

Die Nichtnominierung für die ersten zwei Tournee-Stationen in Oberstdorf (Qualifikation am Montag, 28.12.), wo er bei den jüngsten zwei Antreten 2017 und 2019 als 31. jeweils das Finale verpasst hatte, und Garmisch-Partenkirchen bedeutete nun einen weiteren Rückschlag für den Tiroler. "Natürlich bin ich enttäuscht, alles andere wäre widersprüchlich. Die Tatsache, dass in Österreich aktuell leider keine 120-Meter-Schanze sprungbereit ist, macht es leider auch nicht leichter", schrieb Schlierenzauer auf seiner Website.

Der Ex-Weltmeister auf der Großschanze (2011) und im Skifliegen (2008) hat einen 24. und einen 30. Platz bei der Tournee-Generalprobe in der Schweiz als beste Ergebnisse zu Buche stehen. Nun tritt er am Sonntag und Montag (27. und 28. Dezember) nochmals in Engelberg an, allerdings im Kontinentalcup. Danach winken Startplätze bei den Tournee-Heimbewerben in Innsbruck und Bischofshofen. Dem ÖSV-Team wünschte Schlierenzauer für die Tournee "weite Sprünge und möglichst viel Erfolg".

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