Unsere Skispringer wollen nach fünf Jahren zurück auf den Adler-Thron.
Der Countdown läuft! Ab Samstag geht es bei der Tournee wieder um den Gesamtsieg. Österreichs Skispringer spüren vor der Vierschanzentournee Aufwind. Stefan Kraft führt ein formstarkes ÖSV-Team in die Traditionsveranstaltung, die vor der 68. Auflage keinen klaren Favoriten kennt. "Ich bin überzeugt, dass wir eine sehr gute Tournee springen können und gehen das voller Zuversicht an", betonte Cheftrainer Andreas Felder.
Statt One-Man-Show hat Felder jetzt großen Kader
Das Springerteam blickt den Herausforderungen auf den Schanzen von Oberstdorf (Bewerb am 29.12.), Garmisch (1.1.2020), Innsbruck (4.1.) und Bischofshofen (6.1.) optimistisch entgegen. Denn aus der One-Man-Show des Stefan Kraft ist ein schlagkräftiges Team geworden. Neben Kraft, dem bisher letzten heimischen Tourneesieger (2014/15), sprangen Philipp Aschenwald zweimal und zuletzt in Engelberg der 21-jährige Jan Hörl als Dritter auf das Stockerl. Und auch Gregor Schlierenzauer und Daniel Huber haben schon Topfünf-Plätze eingefahren.
Felder sieht Stefan Kraft als möglichen Tournee-Sieger
Ein heimischer Vierschanzentourneesieger ist nach vier Jahren Pause also durchaus denkbar. "Die Chancen stehen sicherlich nicht so schlecht", bekannte auch Felder. "Stefan Kraft ist sicher in einer guten Position. Und bitte die anderen nicht unterschätzen: Wenn die einen Lauf kriegen, dann können sie sehr stark sein." Es nahen die Tage, an denen die Skispringer viel mehr als sonst im Scheinwerferlicht stehen - ein Stresstest. "Die Tournee heißt für die Deutschen und Österreicher auch besonderer Druck", wusste Felder. "Andere Nationen können oft ein bisschen lockerer an die Sache herangehen." Dem Tiroler wird um seine Schützlinge nicht bange: "Die Jungs haben die Versagensängste der letzten Jahre abgelegt. Wir haben gut gearbeitet, können die Wettkämpfe genießen." Der erste Schritt in die richtige Richtung soll schon heute bei der Oberstdorf-Quali erfolgen!
4 Top-Fakten zur 68. Vierschanzentournee:
Alles Wissenswerte zum morgen beginnenden großen Skisprung-Klassiker auf einen Blick. Plus: Schreibt Vorjahressieger Kobayashi wieder Geschichte?
- Österreich ex aequo auf Platz 1 an Siegen. Mit 16 Triumphen bei der Tournee liegen die heimischen Adler auf dem geteilten ersten Platz. Deutschland (inklusive DDR) und Finnland triumphierten eben so oft wie der ÖSV. Erfolgreichster Einzelspringer ist der Finne Janne Ahonen mit fünf Gesamtsiegen bei der Tournee.
- 3 Springer schafften bisher Grand Slam. In der Saison 2001/2002 schrieb Sven Hannawald mit vier Siegen en suite Skisprunggeschichte. Der Deutsche muss diesen Rekord erst seit 2018 mit Kamil Stoch (POL) teilen. 2019 gesellte sich Ryoyu Kobayashi in den elitären Klub. Sollte der Japaner dieses Kunststück wiederholen, wäre er der erste Athlet mit einem doppelten Grand Slam.
- Schlierenzauer auf Platz 3 mit 9 Siegen. Der Norweger Bjørn Wirkola sowie der Deutsche Jens Weißf log holten mit 10 Tagessiegen die meisten Triumphe bei der Tournee. Auf dem geteilten dritten Platz: Gregor Schlierenzauer (9) und Janne Ahonen (9). Schlierenzauer gewann die Tournee zwei Mal in Folge (2012, 2013).
- Slowene Prevc hält den Punkterrekord. Peter Prevc gewann die 64. Tournee mit einem neuen Punkterrekord: Am Ende hatte der Slowene 1.139,4 Zähler am Konto!