Schlierenzauer will auch Olympia schauen

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Das Leuchten in den Augen kann man beim 20-jährigen Gregor Schlierenzauer in diesen Tagen besonders sehen. Der ÖSV-Adler freut sich enorm, erstmals bei Olympischen Spielen dabei zu sein. Ganz abgesehen von seinen sportlichen Träumen will sich der Tiroler auch andere Sportarten ansehen und will nicht zuletzt wegen seines Onkels und Managers Markus Prock am Sonntag auch bei den Rodlern zuschauen.

"Mir taugt's unheimlich. Es war ein großes Ziel, in meiner Karriere bei Olympischen Spielen dabei zu sein. Es ist ein geiles Gefühl, ich sauge alles auf, das ganze olympische Flair", meinte der Weltcup-Gesamtzweite. Schwer zu beschreiben sei es, das besondere Flair. "Man spürt, dass es etwas Besonderes ist, man spürt, dass die Athleten enorm auf das hingearbeitet haben. Es spitzt sich alles viel mehr zu, und auch medial ist viel mehr los. Man trifft auch andere Athleten. Es handelt sich nicht nur um Skispringen, sondern um die gesamte Wintersport-Welt."

Am Sonntag will er den Rodlern zuschauen, er kennt ja alle Athleten recht gut. "Ich werde sicher stark mitfiebern, und nervöser sein, als wenn ich selbst springe." Gerne anschauen würde er sich auch noch Eishockey. "Das wäre in Kanada ein Wahnsinn, aber auch die Biathlonstaffel ist eine geile Sache für uns Österreicher. Die Abfahrt geht sich leider nicht aus." Gerne treffen würde er Shaun White. "Der ist für mich der Snowboarder schlechthin."

Seine Zielsetzung spricht er nicht klar aus, doch auch er selbst weiß, dass für ihn einiges möglich ist bei seinem Olympiadebüt. "Auf der Normalschanze schaut es sehr gut aus. Wenn es mir gelingt, meine Leistung im Wettkampf abzurufen, dann ist sicher alles realistisch." Allerdings hätten Großereignisse immer eigene Gesetze, strapaziert er einen von vielen Sportlern immer wieder benützten Satz. Begründet es aber auch gut. "Man hat das auch bei meinem Onkel gesehen, der schon einige Male als Topfavorit angereist ist und schlussendlich nie Olympiasieger geworden ist." Schlierenzauer sieht sich aber optimal vorbereitet. "Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, mehr kann ich nicht tun. Jetzt ist der Zeitpunkt da, um es zu genießen und loszulassen."

Die Spiele 2006 hatte er noch zu Hause bzw. an einem kuriosen Ort verfolgt. "Die Siegessprünge der Kollegen habe ich in einer Tankstelle gesehen, weil ich selbst unterwegs war zu Meisterschaften. Vier Jahre später sitze ich jetzt auch da und bin einer derjenigen, der zu den Favoriten zählt", freut sich Schlierenzauer. Dass auch er selbst zum Superstar dieser Spiele werden könnte, daran denkt er nicht. "Jetzt kommt erst einmal der Wettkampf auf der Normalschanze. Für mich ist es wichtig, in den Rhythmus reinzufinden." Schlierenzauer erwartet für den Bewerb vom kleinen Bakken am Samstag einen "sehr dichten Kampf". "Aber wenn wir unsere Aufgaben machen, dann ist einiges realistisch."

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