Der Salzburger Jan Hörl ist zumindest einmal in der Qualifikation von Innsbruck zum ersten Verfolger von Dominator Ryoyu Kobayashi avanciert.
Der 23-Jährige landete am Montag im Prolog des dritten Vierschanzentournee-Bewerbs hinter dem gesamt führenden Japaner auf Rang zwei, sein Landsmann Daniel Huber wurde Vierter. Neun von 13 angetretenen Österreichern schafften den Sprung unter die Top 50, Stefan Kraft jedoch nur als 42. Michael Hayböck gelang das als 51. knapp nicht.
Hörl fühlte sich auf der ersten zweier Tournee-Heimschanzen gleich auf Anhieb wohl. "Ich habe mich sehr gut auf die Schanze eingestellt, und in der Qualifikation habe ich noch ein bisschen etwas draufgelegt", meinte der 23-Jährige. Für den Bewerb (Dienstag, 13.30 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) nahm sich Hörl vor, wieder seine Punkte abzuarbeiten und bei den zu erwartenden windigeren Bedingungen eine gute Phase zu erwischen. "Aufessen und auf ein bisschen Glück hoffen", sagte der Tournee-Neunte.
Kraft mit "etwas Bauchweh" als 42. qualifiziert
Kobayashi sprang mit 126,5 m um 2,5 m kürzer als Hörl, erhielt aber mehr Windpunkte. Ähnliche Verhältnisse wie sein Landsmann hatte Huber bei seinem 128-m-Satz. "Meine Quali war mutig durchgezogen, es hat Spaß gemacht", wusste der Tournee-Zehnte zu berichten. Da die Trainingssprünge davor nicht so gepasst hatten, sollte dennoch eine beinharte Analyse folgen. Zufrieden mit sich war Manuel Fettner als 16. "Das war ein konstanter Tag, mein bisher bester bei dieser Tournee. Das tut dem Kopf gut."
Für Kraft lief es nach seinem Sondertraining vom Vortag in Seefeld noch nicht besonders, 114 m reichten mit etwas Bauchweh zur Qualifikation. In Garmisch-Partenkirchen hatte es damit zu Silvester als 59. nicht geklappt. Er müsse zwar derzeit kleinere Brötchen backen, verunsichern lassen wollte sich Kraft aber nicht. Lieber blickte er auf die 126 m und Rang zwei im zweiten Training. "Das gibt mir ein gutes Gefühl, dass was Cooles rauskommen kann, wenn ich meine Sachen richtig mache."
Kraft gegen Lanisek - Tschofenig kracht auf Eisenbichler
Man könne bei ihm im Wettkampf mit allem rechnen, kündigte Kraft an. Für den Salzburger geht es im K.o.-Duell gegen den Slowenen Anzi Lanisek, der einen Rang hinter Kraft gelandete Daniel Tschofenig zog die deutsche Hoffnung Markus Eisenbichler. Der Kärntner sprang hinter seinen Ansprüchen hinterher. "Alle meine drei Sprünge waren nicht gut. Wenn die nötigen Punkte nicht erfüllt werden, dann fliegt das Ganze nicht mehr. Ich bin mit einem blauen Auge davongekommen."
Haybock: "Gar nichts zusammengepasst"
Von der rot-weiß-roten Stamm-Sieben bei dieser Tournee kam noch Philipp Aschenwald als 30. weiter, Ulrich Wohlgenannt blieb als 55. und schwächster Österreicher auf der Strecke. Aschenwald trifft in seinem Bewerbsduell auf seinen Landsmann Thomas Lackner, nach einem 121-m-Sprung als 21. klar Bester der nationalen ÖSV-Gruppe. Aus der stiegen auch Clemens Aigner als 45. und Stefan Rainer als 49. auf. Elias Medwed (52.) und Maximilian Ortner (53.) landeten knapp hinter Hayböck.
Der gab wie unmittelbar nach seiner Bandscheibenoperation Anfang Oktober erhofft nun sein Comeback, sein 113-m-Sprung wurde für den Aufstieg um 1,4 Punkte zu nieder bewertet. "Insgesamt hat für mich gar nichts zusammengepasst", sprach Hayböck bezüglich der Sprung-Qualität Klartext. "Aber dafür habe ich die drei Sprünge körperlich sehr gut vertragen. Und es ist schön, dass ich zumindest wieder mittun darf." Den Dienstag will er nun nutzen, um sich auf Bischofshofen vorzubereiten.
Stoch scheitert
Einige prominente Namen schafften die Qualifikation nicht, so der polnische Titelverteidiger Kamil Stoch als lediglich 59. Unmittelbar dahinter landete der nur 106,5 m weit gesprungene Norweger Johann Andre Forfang, seinen Landsmann Fredrik Villumstad erwischte es als 69. (104,5). Der in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen siegreich gebliebene Kobayashi führt gesamt 13,2 Punkte vor dem in der Bergisel-Qualifikation auf Rang 14 gekommenen Norweger Marius Lindvik.