Das US-Girl verhinderte damit den ersten Weltcup-Sieg von Fenninger.
Skirennläuferin Lindsey Vonn sammelt weiter Siege und Rekorde. Am Sonntag holte sich die US-Amerikanerin mit Platz eins im Weltcup-Super-G von Lake Louise nicht nur das Triple nach den zwei Abfahrtserfolgen, sie führt mit nun elf ersten Plätzen die Liste der an einem Ort erfolgreichsten Läuferinnen alleine an. Für Österreich holte Anna Fenninger als Zweite (0,19 Sek. zurück) einen Stockerlplatz, die US-Amerikanerin Julia Mancuso wurde Dritte (0,71). Im Gesamtweltcup führt Vonn mit 422 Punkten vor der Deutschen Viktoria Rebensburg (286) und der Steirerin Elisabeth Görgl (243).
Knapper Sieg
Die Überlegenheit wie in der Abfahrt präsentierte Vonn im Super-G nicht, der Sieg war ihr aber auch am Sonntag nicht zu nehmen. Erstmals seit der Deutschen Katja Seizinger 1997 gewann wieder eine Läuferin drei Rennen en suite im kanadischen Skiort. Vonn ließ nun auch die Steirerin Renate Göschl hinter sich, die zehnmal in Cortina gewonnen und in dieser Auflistung geführt hatte. Mit dem 45. Karriere-Erfolg fehlt Vonn auch nur einer auf Götschl, die in der ewigen Statistik hinter Annemarie Moser-Pröll (AUT/62) und Vreni Schneider (SUI/55) Dritte ist. Ein Triple gelang Vonn bereits 2010 in Haus im Ennstal.
"Ich war heute zu passiv im mittleren Teil. Aber es ist mir wurscht, ich habe gewonnen. Ob eine Zehntel vorne oder zwei Sekunden ist egal, ein Sieg ist ein Sieg. Diese Saison ist ein Wahnsinn, bin so dankbar, dass alles zusammenpasst - vielleicht nicht ohne Skier, aber mit", sagte Vonn, die auf der Piste ihren privaten Problemen auf und davon fährt. Es war auch bereits der vierte Sieg im sechsten Rennen des Winters. Und nun kommt Beaver Creek, das in unmittelbarer Nähe ihrer Heimat Vail liegt. "Da wird sehr viel Druck sein, ich muss cool und locker bleiben und mich auf das Skifahren konzentrieren." Anerkennung zollte Vonn auch die drittplatzierte Mancuso, die sich freute, dass der Rückstand im Super-G nicht so groß wie in der Abfahrt war: "Aber in der Abfahrt fährt sie wie ein Gott."
Super-Kombinations-Weltmeisterin Fenninger stellte ihr bisher bestes Weltcup-Ergebnis ein, 2009 in Cortina war sie ebenfalls in dieser Disziplin an die zweite Stelle gekommen. "Ich habe wirklich einen sehr guten Lauf gehabt, genau so habe ich es mir vorgestellt. Ich habe gestern schon gewusst, das wird heute ein guter Tag", sagte die 22-Jährige aus Adnet, die vor allem im Steilhang einen perfekte Fahrt hingelegt hatte. "Ich bin stolz auf mich, dass ich das so runtergedrückt habe. Es ist eigentlich genau mein Rennen. Ich genieße es jetzt."
Rang 8 für Görgl
Nach dem dritten Platz in der Abfahrt musste sich Weltmeisterin Elisabeth Görgl mit Rang acht begnügen (1,29). "Es war sehr griffiger Schnee, leicht zu fahren. Ich habe eine zu runde Linie über den Steilhang gewählt und in der Zielkurve auch noch ein bisschen ausgefasst. In Beaver Creek muss ich mehr ans Limit gehen von der Linie her", analysierte die Steirerin. Andrea Fischbacher wurde Neunte (1,38). Nicole Hosp schied in der Einfahrt Zielhang aus, für die Tirolerin läuft es derzeit überhaupt nicht recht. "Ich bin saublöd mit dem Innenski hängengeblieben. Das ärgert mich ziemlich. Im Training ist es in allen Disziplinen sehr gut gegangen, aber es will momentan nicht hinhauen, ich muss einfach weiterarbeiten."