Schwimmen

Jukic feiert Finaleinzug und regt auf

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Trotz Finaleinzugs über 200 m Delfin sorgt Dinko Jukic wieder einmal für Aufregung.

Im Augenblick des Erfolgs hat Dinko Jukic am Montag in seinem Disput mit dem österreichischen Schwimm-Verband (OSV) kräftig nachgefasst. Nach seinem olympischen Vorlaufsieg über 200 m Delfin griff er die Verbandsspitze hinsichtlich des gegen ihn laufenden Verfahrens an. Auf ein Antreten bei vom OSV ausgerichteten Wettkämpfen will der 23-Jährige solange verzichten, bis in den Funktionärsreihen die nach seinem Gesichtspunkt notwendigen Änderungen durchgeführt worden sind.

Kritik an ÖM
Darin sind zu allererst die für Donnerstag bis Sonntag nächster Woche in Innsbruck angesetzten Freiluft-Staatsmeisterschaften inkludiert. Jukic hat seinen Rückflug auch erst für Montag, 13. August gebucht, den Tag nach den nationalen Titelkämpfen. "Ich schwimme keinen einzigen Wettkampf in Verbandsorganisation mehr, solange diese Leute in der Verbandsspitze sind", sagte Jukic nach seinem Rennen in der Mixed-Zone gegenüber Journalisten.

Ausgenommen davon wollte er OSV-Präsident Paul Schauer und -Generalsekretär Thomas Gangel wissen. Gegen die Leute dahinter schlug der Athlet aber aus. "Es war stark, was sich Vize-Präsident bzw. die Personen in Begleitung bei der EM in Debrecen geleistet haben", meinte Jukic. "Mein Disziplinarverfahren nehme ich erst ernst, wenn ich ein Protokoll vom Verfahren gegen Markus Rogan 2009 in Rom sehe. Aber anscheinend habe ich den falschen Nachnamen."

Drohung
Jukic machte aufmerksam, dass ihn Österreichs Schwimmsport nach Olympia noch mehr als bisher brauchen würde. "Es wird vergessen, dass wenn Markus nach den Spielen nicht mehr schwimmt und mit mir ein Problem da ist, dass dann niemand mehr da ist." Seine Aussage im Disziplinarverfahren habe er für nach Olympia verschoben, da er sich vor dem Großereignis auf Trainingslager in Rijeka befunden habe. "Aber zum Schluss wird sich alles beweisen, wie im Dopingverfahren."

Lockeres Semifinale
Jukic schwamm am Montag im Aquatics Centre in 1:54,95 Minuten als Sechster der Semifinalläufe in das Finale über 200 m Delfin, steht damit erstmals im Zeichen der fünf Ringe in einem Endlauf. 2008 in Peking war der 23-Jährige über diese Distanz noch Zehnter gewesen. Die Medaillenentscheidung fällt am Dienstag um 20.49 Uhr MESZ.

Jukic war wie im Vorlauf neben Michael Phelps geschwommen, diesmal aber auf Bahn vier und der US-Superstar auf drei statt umgekehrt. Das OSV-Ass riss auf den ersten 150 m noch mehr Rückstand als am Vormittag auf, dafür legte er auf der letzten Länge noch mehr zu. "Ich habe ein bisschen zu sehr auf meine Stärke auf den letzten 50 Metern vertraut", erklärte Jukic. "Die ersten 150 Meter waren eher zurückhaltend." Bei der letzten Wende war er bloß Elfter des 16er-Feldes.

"Nach der letzten Tauchphase habe ich aber gewusst, dass es sich ausgeht", fügte der SC-Austria-Wien-Athlet an. "Auf den 30 Metern der letzten Länge habe ich alles herausgeholt, die letzten 15 Meter waren dann wieder eher locker. Den Anschlag habe ich dann nicht gut erwischt." Demzufolge sieht Jukic für den Endlauf noch einiges an Reserven. "Es ist noch einiges drinnen. Aber ich bin schon jetzt in meinem ersten Olympia-Finale und habe gezeigt, dass ich bei der Weltspitze dabei bin."

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