Ziel klar verfehlt

Triathlet Giglmayr nur auf Rang 40

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Der Salzburger verpasst die Top 20 klar, Gold holt Alistair Brownlee.

Auch im zweiten Olympia-Triathlon von London hat es nicht mit der erhofften österreichischen Top-20-Platzierung geklappt. Nach Platz 48 am Samstag durch Lisa Perterer wurde Andreas Giglmayr am Dienstag im Herren-Rennen 40. Wieder war der Rückstand nach dem Schwimmen zu groß, um nach vorne noch Entscheidendes bewegen zu können. Gold holte sich der britische Favorit Alistair Brownlee, sein Bruder Jonathan gewann Bronze. Silber ging an den Spanier Javier Gomez.

Schon beim Start gescheitert
Letztlich hatte es sich wie bei Perterer auch bei ihrem Landsmann gerächt, dass sie eine der schlechtesten Weltranglistenpositionen im Feld haben. "Dadurch ist für mich nur noch ein schlechter Startplatz geblieben", erklärte Giglmayr. "Rund um mich waren schwache Schwimmer. Als der Abstand nach vor größer wurde, wurde es hektisch. Jeder hatte irgendwie Panik, es wurde kreuz und quer geschwommen." Der Rückstand des Salzburgers wuchs über die 1,5 km bis auf 2:01 Minuten an.

"Das soll aber keine Ausrede sein, ich bin einfach nicht gut genug geschwommen", stellte Giglmayr klar. "Aber die Ausgangsposition war dadurch natürlich sehr schlecht." Nur als 51. war er aus dem Wasser gekommen, gar als 55. und Letzter des Feldes ging er auf die knapp 43 Kilometer lange Radstrecke. Da lief es ihm aber besser. In einer Elfer-Gruppe begonnen, vergrößerte sich der Pulk immer mehr und wurde letztlich zur einzigen, 32-köpfigen Verfolgergruppe der 22 Spitzenleute.

Uneinigkeit im Verfolgerfeld
Giglmayrs Rückstand auf die Spitze hatte sich nach fünf Radrunden durch gute Arbeit unter den Verfolgern auf 1:06 Minuten reduziert, wuchs bis zum zweiten Wechsel aber wieder auf 1:34 an. Einerseits war vorne auf den letzten Radkilometern wieder mehr Tempo gemacht worden, zum anderen hatte in der zweiten Gruppe nicht mehr die Einigkeit geherrscht. Giglmayr: "Wir hatten einige Favoriten dabei, da wurde dann immer wieder attackiert."

Am Ende knapp 5 Minuten Rückstand
Seine Aufholjagd hatte dem ÖTRV-Athleten jedenfalls viel Kraft gekostet. "Beim Laufen habe ich es gespürt, aber das Laufen war dann auch nicht so schlecht", kommentierte Giglmayr seine Split-Zeit von 32:31 Minuten. "Es war nicht alles negativ, nur mit der Platzierung bin ich nicht zufrieden." Schade fand es der 28-Jährige, dass er seine gute Verfassung nicht in das Rennen umsetzen konnte und so 4:49 Minuten Rückstand aufriss. "Ich bin eigentlich in allen drei Disziplinen in Bestform."

Spitzengruppe
Das sind auch die Brownlee-Brüder und Gomez, die drei Medaillengewinner. Die Brownlees bestimmten das Rennen, kamen schon auf den Rängen drei und vier aus dem Wasser. Auf der ersten Radrunde u.a. mit Gomez in einer fünfköpfigen Spitzengruppe, ließen sie die ersten 17 Verfolger für den Rest des zweiten Teilbewerbs aufschließen. Das sparte Kraft. Doch schon auf der ersten und dann auch der zweiten der vier 2,5 km langen Laufrunden waren die späteren Top zwei unter sich.

In Runde drei machte Weltmeister Alistair Brownlee ernst, Gomez konnte ihm noch eher als sein Bruder folgen. So war der von Tausenden in den Park gepilgerten Zuschauern bejubelte Zieleinlauf. Der 24-jährige Favorit hatte nach den WM-Titeln 2009 und 2011, EM-Gold 2010 und 2011 sowie etlichen weiteren großen Siegen in 1:46:25 Stunden seinen bisher größten Triumph fixiert. Ex-Weltmeister Gomez hatte elf, der 22-jährige Vize-Weltmeister Johnathan Brownlee 31 Sekunden Rückstand.

Der Sieger war froh, dem großen Erwartungsdruck standgehalten zu haben. Noch nie hatte es eine Triathlon-Medaille für Großbritannien gegeben. "Ich habe mich heute früh wie ein Kind zu Weihnachten gefühlt, ich war wirklich nervös", meinte Alistair Brownlee. "Aber jetzt zwei britische Brüder auf eins und drei, was kann man mehr verlangen." Simon Whitfield schied bei seinen vierten Spielen als einziger aus, der Kanadier segelte nach einem Rad-Unfall in Runde eins ins Publikum.

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