Der Olympia-Debütant begeisterte mit einem nahezu perfekten Lauf.
Olympia-Debütant Manuel Pfister hat im ersten Rodel-Training der Herren-Einsitzer im olympischen Eiskanal in Whistler einen starken Eindruck hinterlassen. Der 21-jährige Tiroler erreichte in der ersten Gruppe die dritt- bzw. zweitbeste Zeit, wobei er auf den Besten, den Kanadier Jeff Christie, 0,418 bzw. 0,240 Sekunden verlor.
"Dieser Lauf war perfekt", lobte ÖRV-Sportdirektor Markus Prock den jungen Tiroler, der gleich voll zur Sache ging. "Ich habe volles Risiko genommen und die Schlüsselstellen gut getroffen", erklärte der zweifache Junioren-WM-Zweite. "Das gibt Selbstvertrauen, ich gehe optimistisch in die Woche." Pfister wusste seine Marke jedoch auch einzuschätzen. "Andere werden im Training noch bluffen, aber dazu bin ich noch zu grün". Ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft haben u.a. die Deutschen. David Möller, als Gewinner des Weltcupbewerbs im Vorjahr ein Mitfavorit, begnügte sich mit den Rängen fünf (+0,457) und sechs (0,453). Der zweifache Olympiasieger Armin Zöggeler aus Südtirol und der Russe Albert Demtschenko, der Zweite von Turin 2006, kamen erst in der zweiten Gruppe zum Einsatz.
Daniel Pfister, erfahrener als sein Bruder, hatte hingegen bei den ersten zwei Fahrten noch etwas Probleme. Er kam in seiner Gruppe unter 20 Rodlern auf die 12. (+0,675) und 9. Zeit (+0,511). "Da ist überall noch eine Steigerung möglich", meinte der 23-jährige WM- und EM-Dritte. "Es waren viele Kleinigkeiten, die nicht so gepasst haben, aber wir haben ja noch vier Läufe, um das hinzubringen." Wolfgang Kindl war Zehnter (+0,642) und Achter (0,486), vergab im zweiten Lauf aber eine bessere Zeit durch einen Fehler in der Kurvenkombination elf und zwölf. "Das war nicht sauber, dadurch wäre ich in der nächsten Kurve fast gestürzt", sagte der 21-jährige Tiroler.