Die Kanadierin lief trotz des Todes ihrer Mutter auf Rang drei.
Die südkoreanische Topfavoritin Kim Yu-Na hat im olympischen Eiskunstlauf mit 78,50 Punkten nach dem Kurzprogramm zwar einen neuen Weltrekord aufgestellt, die Schlagzeilen gehörten am Dienstag aber Joannie Rochette. Die Kanadierin hatte zwei Tage vor dem Bewerb vom Tod ihrer Mutter erfahren, trat dennoch an und setzte sich mit einem praktisch fehlerfreien Auftritt an die dritte Stelle.
Standing Ovations
Die Zuschauer im Pacific Coliseum von Vancouver
hielten den Atem an, als die 24-Jährige mit regungsloser Miene aufs Eis lief
und ihr Programm zum Tango "La Cumparsita" abspulte. Nach dem Ende erhob
sich das Publikum und spendete langen Applaus, Rochette brach in Tränen aus.
Mit der Hand am Herz bedankte sie sich bei den Zuschauern, ehe sie ihrem
Coach Manon Perron in die Arme fiel.
An der anschließenden Pressekonferenz der Top-3 nahm Colette nicht teil und ließ stattdessen eine schriftliche Erklärung verbreiten. "Es war schwierig, präzise zu sein", meinte die Kanadierin und bedankte sich bei den Fans. "Es war ein sehr schöner, warmer Empfang, den ich nie vergessen werde."
Weltrekord
Unterdessen stellte Kim Yu-Na, die in ihrer Heimat wie
ein Popstar verehrt wird und Südkorea die erste Olympia-Medaille im
Eiskunstlauf sichern könnte, mit 78,50 Punkten nach dem Kurzprogramm einen
Weltrekord (zuvor 76,28) auf. Sie trat als femininer James Bond auf und
verkörperte dessen Tugenden perfekt. Kim zeigte im ersten Wettkampfteil
nicht die kleinste Unsicherheit und stand unter anderem die Kombination
Dreifach-Lutz/Dreifach-Toeloop.
Österreichs Beitrag, die 15-jährige Miriam Ziegler, verpasste nach Platz 26 die Kür der Top-24.