Salzburger steht vor einer Riesen-Herausforderung. Was steckt dahinter?
"Es ist extrem angenehm, wie man sich das vorstellt und wünscht", schwärmt Marcel Hirscher von der Infrastruktur bei den Olympischen Spielen. Unser Ski-Held wohnt in einem Fünf-Sterne-Hotel in Jeongseon. Anders als vor vier Jahren in Sotschi, als er das Gefühl hatte, "der Traktor ist über mich drübergefahren", genießt er den Luxus.
Vom Zimmer blicken die ÖSV-Stars sogar auf die Piste - genau dort liegt ein Problem: Der trockene Schnee bereitet Hirscher Kopfzerbrechen. "Die harten Kristalle sind sehr schädlich für die Skier. Für jede Fahrt müssen wir einen anderen Ski nehmen - nicht wegen der harten Piste, sondern wegen der Kälte", verriet der 28-Jährige Reuters.
Während in Europa auf feuchterem Schnee gefahren wird, sei jener in Südkorea aufgrund der bitterkalten Temperaturen von bis zu unter -20 Grad "sehr scharf". Diese scharfen Flächen würden wie Feuerzeuge funktionieren. Sie brennen die Beläge der Skier ab. Unglaublich!
Sykora: "Untergrund ist extrem aggressiv"
Die Konsequenz: Hirscher muss bereits nach einer Fahrt sein Arbeitsgerät tauschen, andernfalls wäre er nicht schnell genug. ÖSTERREICH-Kolumnist sowie ORF-Experte Thomas Sykora hatte jene Schwierigkeiten kommen sehen. "Wer sich am besten auf den ganz speziellen Schnee einstellt, holt die Medaillen", glaubt er.
Der Bronze-Gewinner von Nagano 1998 erklärt: "Der extrem aggressive Untergrund macht es schwierig, schnell zu sein. Die richtige Einstellung der Kanten entscheidet. Vonseiten des ÖSV wird in Sachen Materialtests nichts dem Zufall überlassen."
Bis zum ersten Härtetest hat Hirscher noch ein paar Tage: Am Dienstag greift er in der Kombi an. Fünf Tage später wartet der Riesentorlauf (18. Februar), Mitte der Olympia-Abschlusswoche (22. Februar) der Slalom.