Bitteres Ende

Nach Ausfall: Hirscher spricht Klartext

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Salzburger fällt im ersten Durchgang aus. Ein bitteres Olympia-Ende!

Marcel Hirscher war sauer. Er schlug mit dem Stock gegen die Stange. Unten im Ziel herrschte Schockstarre. Bei Trainer und Kurssetzer Mike Pircher. Bei Sportchef Hans Pum. Bei den Fans. Sogar Henrik Kristoffersen, der Führende, wusste nicht so recht, wie er reagieren soll. Er entschied sich für ein Schulterzucken.

Der große Gold-Favorit, der zweimalige Olympiasieger, der zehnfache Weltcup-Sieger der laufenden Saison machte bereits im oberen Abschnitt einen Fehler. Danach ging er volles Risiko, versuchte mit Aggressivität Zeit gutzumachen. Vor dem Eingang in die Vertikale griff jedoch der Ski. Hirscher musste querstellen und erreichte das nächste Tor nicht mehr. Was für ein bitteres Ende!

"Die ganze Woche war's im Slalom wirklich schlecht. Das ist das Endresultat. Wie so oft ist es im Vorfeld nicht so gut gelaufen. Davor haben wir noch gedacht, die richtigen Änderungen vorgenommen zu haben. Letztlich war ich eigentlich chancenlos", sagte der 28-Jährige im ORF-Interview: "Mich hat es nur herumgeschleudert. Das kenne ich gar nicht von mir. Leider hat sich das die Woche abgezeichnet."

Hirscher hatte - wie im Vorfeld befürchtet - mit den aggressiven Schneeverhältnissen zu kämpfen: "Bei Olympia sind die Gegebenheiten so, dass man nur wenig trainieren kann. Das, was man bekommt, muss man nehmen. Sonst kann man im Hotel sitzen. Was es für mich leichter macht, ist, dass ich mich Tag für Tag mehr von einem guten Ergebnis verabschieden konnte. Weil ich null ins Fahren gekommen bin."

Noch am Mittwoch hatten die Konkurrenten damit gerechnet, dass Hirscher nur blufft. Auch Kristoffersen: "Marcel ist im Training immer hinter uns. Normalerweise gewinnt er dann mit zwei Sekunden Vorsprung. Diesmal hat es nicht geklappt. Für ihn war es wohl ein Problem mit dem Setup." Hirscher bestätigte das.

"Bin kein Gefühls-Skifahrer"

Erstmals in zehn Jahren habe er dieses Gefühl gehabt. "Ich konnte nicht mal g'scheit freifahren. Das war abzusehen", erklärte Hirscher. "Meine Ski funktionieren super, nur hier halt nicht unbedingt. Mein Fahrstil ist sehr kraftvoll mit ganz kurzem Abdruck und heute sind die, die ziehen und das mit Gefühl machen können, vorne. Ein Gefühls-Skifahrer bin ich halt nicht."

Anders als Toni Sailer und Jean-Claude Killy verpasst er das Triple. Dennoch: Er reist mit zwei Goldenen nach Hause, hat sich in Pyeongchang den großen Traum und das letzte Karriere-Ziel erfüllt.

"Mir tut es irrsinnig leid, weil der Slalom heuer meine beste Disziplin war. Da habe ich sicher das größte Potenzial. So unerwartet wie die Kombi-Medaille war, so unerwartet war der Ausfall", gab Hirscher zu. Sein Fazit: "In Summe waren das aber wahnsinnig erfolgreiche Spiele. Es hat fast alles perfekt geklappt".

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