Es ist die späte Rache für seine Demontage 2017. Jetzt kehrt Mitterlehner zurück …
Eigentlich heißt der Film ja Djangos Rückkehr. Aber in dem Film über den „Western-Helden“ – dessen Spitzname zufälligerweise Ex-VP-Chef Reinhold Mitterlehner trägt – geht es vor allem, um die Rache, die Django verübt.
Beim Ex-VP-Vizekanzler bleibt es freilich bei Revanche ohne Waffen und ohne Blut. Aber sie ist umso unmissverständlicher. Im Wahlkampf 2019 übt der schwarze „Django“ Rache für die Demütigungen, die ihm Sebastian Kurz – aus Mitterlehners Sicht – 2017 zugefügt hatte. Fakt ist, Mitterlehner musste damals für Kurz Platz machen und die Schwarzen wurden plötzlich Türkis.
Mitterlehner versteht sich weiter als Schwarzer und sorgt nun in der türkisen Welt – erstmals, seit er im Mai 2017 ein Buch mit herber Kritik an seinem Nachfolger veröffentlicht hatte – für veritable Wutanfälle in türkisen Kreisen.
Mitterlehners Freundschaft mit Roten
Immerhin tritt niemand Geringerer als Mitterlehner in einem Wahlkampfvideo der Roten auf. Mitterlehner spielt darin für mehrere rote Bezirksorganisationen den Burgführer in Oberösterreich und setzt sich gemeinsam mit Ex-SP-Sozialminister Alois Stöger für „Rot-Schwarz“ ein. Mitterlehner lobt sein seinerzeitiges „Miteinander“ mit den Roten und verpasst Kurz einen Seitenhieb: „Genau das ist es, was uns heute da und dort fehlt – in der Sozialpartnerschaft und in anderen Bereichen.“ Und subtil: „Ich kann jetzt nicht sagen, ich wünsche euch viel Erfolg. Aber ich wünsche der Demokratie viel Erfolg.“ Die sah er in Interviews im Mai dieses Jahres übrigens durch Türkis-Blau gefährdet.
Mitterlehner wisse, was er mit dieser indirekten Unterstützung mache: Er wolle die von Türkis-Blau irritierten klassischen christlich-sozialen Wähler „weiter verunsichern und demobilisieren“, mutmaßt ein Türkiser.
Seit seiner Demontage in der VP gilt Mitterlehner in SP-Kreisen tatsächlich als kleiner Held. Mit Ex-SP-Chef Christian Kern verbindet ihn eine Art Freundschaft.
Isabelle Daniel
