Liberale werden Regierung bilden, Kein weiteres Referendum in Aussicht.
Bei den Parlamentswahlen in der kanadischen Provinz Quebec haben TV-Prognosen zufolge die Liberalen (PLQ) unter Parteichef Philippe Couillard klar gesiegt. Demnach erzielte die PLQ bei der Wahl am Montag 44 Prozent der Stimmen, die bisher regierende Parti Quebecois (PQ) kam nur auf 27 Prozent.
Drittstärkste Kraft wurde erneut die konservative Partei Coalition Avenir Quebec mit 17 Prozent vor der linken Partei Quebec Solidaire (QS), die fünf Prozent der Stimmen erhielt.
Der 56-jährige Couillard löst Premierministerin Pauline Marois von der PQ ab, die ein neuerliches Referendum über eine Abspaltung Quebecs von Kanada anstrebte. Die Liberalen lehnen jegliche Unabhängigkeitsbestrebungen dagegen strikt ab. Bisher verfügte die PQ über 54 der 125 Parlamentssitze, die Liberalen hatten 49 Sitze. In Umfragen hatte die PQ zuletzt deutlich hinter den Liberalen gelegen.
In Quebec war bereits in den Jahren 1980 und 1995 über eine Abspaltung von Kanada abgestimmt worden. Beide Referenden scheiterten jedoch. Auch derzeit lehnen laut Umfragen etwa zwei Drittel der Einwohner eine Unabhängigkeit ab.