"Son of a bitch"

Biden nennt Putin einen "durchgeknallten Mistkerl"

Teilen

Zudem nannte der US-Präsident den russischen Staatschef "SOB" – kurz für die Beleidigung "son of a bitch".

San Francisco/Washington. US-Präsident Joe Biden hat das russische Staatsoberhaupt Wladimir Putin einen "durchgeknallten Mistkerl" genannt. Der US-Präsident hatte Putin bei einer Wahlkampfveranstaltung als "crazy SOB" bezeichnet, was wörtlich "verrückter Hurensohn" bedeutet, im amerikanischen Sprachgebrauch aber in der Regel nicht so drastisch gemeint ist. Der Kreml reagierte empört. Putins Sprecher Dmitri Peskow sprach von einer "Schande", Biden geriere sich als "Hollywood Cowboy".

"Die Verwendung solch einer Sprache des Präsidenten der Vereinigten Staaten gegen das Oberhaupt eines anderen Staates wird unseren Präsidenten, Präsident Putin, kaum verletzen", sagte Peskow am Donnerstag. Die Äußerung sei "wahrscheinlich irgendeine Art des Versuchs, wie ein Hollywood Cowboy auszusehen. Aber, ehrlich gesagt, ich glaube nicht, dass das möglich ist". Peskow betonte, Putin selbst würde solche Worte nicht wählen. "Das ist noch nie passiert, und ich denke, mit solch einem Vokabular entwürdigt sich Amerika selbst."

Die Abkürzung "SOB" steht im Englischen für "son of a bitch", ein Schimpfwort, dessen unschmeichelhafte Palette an Bedeutungen weit reicht: von "Bastard" oder "Scheißkerl" bis hin zur sehr wörtlichen und eher ungebräuchlichen Übersetzung "Hurensohn". Biden hatte an der Stelle der Rede eigentlich über den Klimawandel als existenzielle Bedrohung der Menschheit gesprochen und Putin nur beiläufig erwähnt. Sinngemäß sagte er, es gebe verrückte Mistkerle wie Putin, und es bestehe immer die Gefahr eines mit Atomwaffen geführten Konflikts, die eigentliche existenzielle Bedrohung der Menschheit aber sei die Veränderung des Klimas. Der 81-Jährige sprach vor einer kleinen Gruppe von Geldgebern seiner Kampagne. Bei Veranstaltungen wie diesen, die nicht live im Fernsehen übertragen werden, neigt Biden mitunter dazu, freier zu sprechen.

Biden, der sich bei der Präsidentenwahl im November eine zweite Amtszeit sichern möchte, hat das Schimpfwort schon früher verwendet. Als ein Reporter dem Präsidenten im Jänner 2022 am Rande eines öffentlichen Auftritts in Washington eine Frage zuwarf, murmelte Biden hörbar für alle, da sein Mikrofon noch angeschaltet war: "What a stupid son of a bitch."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.