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Deutscher Bahn-Warnstreik hat begonnen

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Ein Warnstreik auf der Schiene in Deutschland kurz vor dem zweiten Adventswochenende hat bundesweit begonnen.

Seit Donnerstagabend, 22.00 Uhr, wird der Personenverkehr der Deutschen Bahn bestreikt, wie ein Bahn-Sprecher auf Anfrage bestätigte. Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihre Mitglieder aufgerufen, bis Freitagabend, 22.00 Uhr, die Arbeit niederzulegen. Im Güterverkehr hatte der Ausstand bereits um 18.00 Uhr begonnen.

Für die Fahrgäste gehen die leidvollen Zeiten auf der Schiene damit weiter, nachdem es zuletzt aufgrund des Wintereinbruchs schon zu vielen Beeinträchtigungen vor allem in Bayern kam.

Im Fernverkehr will die Bahn während des Warnstreiks rund 20 Prozent des Angebots aufrecht erhalten. Im Regionalverkehr werden die Auswirkungen sehr unterschiedlich sein. Im weiter vom Schneechaos betroffenen Bayern dürfte so gut wie nichts fahren. Insbesondere im Nordwesten des Landes, wo die GDL traditionell weniger stark vertreten ist, könnte es Fahrgäste weniger stark treffen.

Der Donnerstag hielt in Sachen Bahn aber auch eine für Fahrgäste erfreuliche Nachricht parat: Der aktuelle Warnstreik ist der letzte auf der Schiene im laufenden Jahr. GDL-Chef Claus Weselsky hat bis einschließlich 7. Jänner weitere Arbeitskämpfe ausgeschlossen. Damit kommt es am Ende doch zum lange ersehnten Weihnachtsfrieden, den die Bahn schon vor dem Beginn der Tarifauseinandersetzung Anfang November gefordert hatte. Danach ist dann aber wieder alles möglich. Die Streiks im neuen Jahr würden "länger und intensiver", sagte Weselsky am Donnerstag im Bayerischen Rundfunk.

Auswirkungen im Güterverkehr über das Wochenende hinaus

Während die Züge im Personenverkehr aller Voraussicht nach am Samstag wieder weitestgehend normal fahren werden, dürften die Auswirkungen im Güterverkehr noch über das Wochenende hinaus zu spüren sein - der Rückstau nach dem plötzlichen Wintereinbruch war zu Beginn des Warnstreiks noch gar nicht komplett abgebaut. "Mit Beginn des Streiks warteten 170 Güterzüge der DB Cargo auf Weiterfahrt, jetzt werden weitere Züge abgestellt. Es ist zu befürchten, dass sich diese Zahl verdoppelt", sagt ein Bahn-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

Vom Warnstreik betroffen ist nicht nur die Deutsche Bahn, auch der Wettbewerber Transdev wird von der GDL bestreikt. Beide Tarifverhandlungen hat die Gewerkschaft inzwischen für gescheitert erklärt. Knackpunkt ist in beiden Fällen vor allem die Forderung der GDL nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber lehnen das bisher ab.

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